Quantcast
Channel: ziiikocht
Viewing all 158 articles
Browse latest View live

Mein (fast) bestes Kuchenrezept oder I am from Austria!

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English

Hollodaro, mein Packerl ist do! Was nicht selbstverständlich ist, denn außerhalb Europas ist Österreich so gut wie nicht existent. Jedesmal das gleiche Theater, wenn Dich einer im Ausland fragt: "Where do you come from?"... "Aaah, Australia! Nice weather in winter and so much kangaroos.""Naaa, Austria, not Australia, and the weather is ur der kas, because it's very cold in winter, you know."

Wir Österreicher wundern uns daher auch gar nicht mehr, wenn Pakete aus anderen Kontinenten dieser Erde mindestens zwei Monate brauchen, um hier in diesem winzigen Futzl Europas anzukommen. Jegliche Sendungen nach Österreich werden nämlich weltweit zunächst einmal nach Australien verschifft. Ich hege sogar den Verdacht, dass dies der wahre Grund für den miserablen Ruf der österreichischen Post ist. Dabei können die gar nix dafür, wenn ein Paket schon zwei Monate braucht, um überhaupt die österreichische Grenze zu passieren. Die neumodische, elektronische Sendeverfolgung hilft da leider auch nicht viel. Sie können nur live am Bildschirm verfolgen, wie Ihr Packerl gerade jene Reise auf die andere Seite der Weltkugel antritt, auf die Sie selbst schon Ihr halbes Leben lang sparen. So auch mein Packerl, das sich Mitte November von Israel auf den Weg nach Österreich gemacht hat. Was muss es nicht alles gesehen haben von dieser Welt, so lange wie es unterwegs war. Aber dreiundfünfzig Tage später jodelt die Gegensprechanlage dann doch noch "Hollodaro, Ihr Packerl is do!" Der Postler steht vor der Tür. Ich vermute, dass die Euphorie, mit der die österreichischen Postzusteller ihre Arbeit verrichten, ebenfalls  in ursächlichem Zusammenhang mit oben genanntem Phänomen steht. Die Erleichterung darüber, dass eines ihrer Pakete seine Zieldestination endlich erreicht, scheint enorm zu sein. "Holladiriaho, jetzt bin ich aber froh!", sag ich nur noch und zeichne mit meinem Namen, ganz neumodisch per Stylus und Tablet, um die freudige Ankunft zu beglaubigen. Der Postler spricht: "Merzi (mit z!)", dann geht er selig ab.

Mit einer Hochstimmung, die der eines österreichischen Postzustellers würdig ist, möchte ich Ihnen nun eines meiner liebsten Kuchenrezepte zum Besten geben. Nicht zuletzt deswegen, weil Sie ja auch wissen wollen, was in dem Packerl drinnen gewesen ist, von dem ich die ganze Zeit rede...


Das Rezept für diesen Kuchen habe ich vor ewig langer Zeit von der Tante Gitti bekommen, was diese jetzt ein bisserl ärgern wird, dass ich das so schreibe. Die Tante ist nämlich nicht viel älter wie ich und für mich ist sie eigentlich immer nur die Gitti ohne Tante. Aber irgendwie gefällt mir die Gitti mit Tante. Möge sie mir verzeihen ;-)

Also, vor langer Zeit, sodass ich mich gar nicht mehr erinnern kann, wann genau das war, habe ich bei der TANTE Gitti diesen sensationell guten Kuchen gegessen. Das Rezept hat sie mir damals prompt zukommen lassen... und im Laufe der Jahre habe ich daran ein paar Kleinigkeiten verändert. Ich möchte jetzt nicht sagen verbessert, weil ich ja noch öfter in meinem Leben bei der Tante Gitti Kuchen essen möchte. Nennen wir es geschmacklich leicht adaptiert. Ein bisserl weniger Zucker da, ein bisserl Olivenöl dort, Backpulver braucht es auch nicht so viel... aber im wesentlichen ist der Kuchen das geblieben, was er schon immer war. Nur möchte ich ihn nicht beim Namen nennen, vor allem nicht, wenn Kinder zugegen sind. Der Kuchen ist nämlich nach seiner wichtigsten und außergewöhnlichsten Zutat benannt und niemals, aber auch wirklich niemals dürfen sie dies Kindern gegenüber erwähnen.

  • 3 Eier
  • 250 g Vollrohrzucker - also kein weißes Zeug, sondern mit ein bisserl malzigem Geschmack
  • 150 ml geschmacksneutrales Öl - ich verwende dafür mein biologisches Brat- und Backöl 
  • 100 ml gutes Olivenöl
  • 100 g fein geriebene Nüsse - ich nehme am liebsten Mandeln oder auch Walnüsse
  • 400 g fein geriebene Zucchini mitsamt der Schale
  • 300 g Mehl, universal - oder noch besser 200g Mehl und 100g Mandelmehl (ich hab das immer für meine Weihnachtskekse zu Hause)
  • 1 TL gemahlener Zimt - im Sommer verwende ich stattdessen abgeriebene Zitronenschale
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 TL Natron
  • 1/4 TL Salz
  • 2 EL wirklich guter Rum - meiner ist ein Kraken Rum
  • 1 EL Zitronensaft

Die Zutat, die ich meine, sind die Zucchini. Sie sind im fertigen Kuchen geschmacklich nicht mehr wahrnehmbar, machen ihn aber unglaublich saftig und lange haltbar, ähnlich wie bei Karottenkuchen. Die Zubereitung ist simpel, doch meine Küchenmaschine hat sich aufgrund der langen Rührzeit der Eier dabei bewährt.

1 Backofen auf knapp 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen (ein bisserl weniger, wegen dem Olivenöl). Backform fetten und stauben. Wichtig ist, eine ausreichend große Form zu verwenden, sodass die Teigmasse nur ca. 4 cm hoch steht. Ist die Form zu klein, kann der Kuchen speckig werden. Ideal für die angegebenen Masse sind 26 bis 28 cm.

2 Eier sehr cremig, fast steif rühren. Das dauert mindestens 5 Minuten (Miss Boulette, das schreibe ich hier für Dich). Währenddessen den Zucker mit dem Salz nach und nach einrieseln lassen.

3 Rum und Zitronensaft einrühren.

4 Das geschmacksneutrale Öl langsam dazu gießen, mit Pausen dazwischen, wie bei Mayonnaise (aber noch nicht das Olivenöl). Das Öl soll mit den Eiern gut emulgieren.

5 Das Mehl mit den Nüssen, Zimt, Backpulver und Natron in einer Schüssel vermengen. Die geriebenen Zucchini mit der Hand gut ausdrücken (Kleine Mengen nehmen und mit beiden Händen ordentlich quetschen). Die Mehlmischung in drei bis vier Portionen unterrühren, ebenso die Zucchini. Dabei aber nur mehr möglichst kurz rühren, sonst wird der Teig zäh.

6 Zuletzt noch das Olivenöl von Hand unter den Teig heben, es kann sonst bitter werden.

7 In der gefetteten und gestaubten Tortenform ungefähr 60-70 Minuten bei knapp180 Grad Ober- und Unterhitze backen (Stäbchenprobe). 



Der Kuchen sollte leicht aufgehen und kann an den Rändern ein bisserl aufreißen. Wollen Sie ihn so hübsch bezuckern, wie ich den meinigen, brauchen Sie jedoch eine gerade Fläche. Drehen Sie ihn dafür nach dem Auskühlen einfach um. Schablone basteln Sie entweder selbst, oder Sie schauen sich im Internet um. Meine habe ich auf Etsy gefunden (Nachtrag: aufgrund der vielen Anfragen, hier die genaue Shopadresse) und sie ist extra für mich um die halbe Welt gereist. Ökologisch unbedenklicher ist sicher Michas Methode mithilfe einer Spitze, so wie bei diesem hübschen Kuchen. Dafür muss Sie uns aber erst verraten, wie sie das Spitzendeckerl vom Kuchen runter bekommen hat, ohne das Muster zu zerstören. Mir ist das mit dem schlabbrigen Ding leider nicht gelungen. Also, Micha, sag schon... 


Recipe in English...

Cake with courgettes and nuts

  • 3 eggs
  • 250 g brown sugar - not the white stuff
  • 150 ml neutral-tasting oil 
  • 100 ml olive oil
  • 100 g finely ground nuts - almonds or walnuts
  • 400 g finely grated courgettes 
  • 300 g flour - or even better 200g flour and 100g almond flour
  • 1 teaspoon ground cinnamon - in summer I use grated lemon zest instead
  • 1 tsp baking powder
  • 1 tsp baking soda
  • 1/4 tsp salt
  • 2 tablespoons good-quality rum - mine is a Kraken Rum
  • 1 tablespoon lemon juice


1 Preheat the oven to 180 degrees Celcius ( a little bit less, because of the olive oil) and grease your pan (about 26 cm)

2 Beat the eggs until very creamy and nearly stiff. This takes at least 5 minutes. Meanwhile slowly pour in sugar and salt.

3 Stir in the rum and lemon juice.

4 Add the oil in small amounts, like mayonnaise (not the olive oli!). 

5 Combine the flour with the nuts, cinnamon, baking powder and baking soda in a bowl. Squeeze the grated courgettes with your hands to press out much of the moisture. Gently stir the flour mixture and the courgettes into the egg-sugar mixture. 

6 At last add the oliveoil and gently fold in.

7 Pour the dough into your pan and bake about one hour.


My instagrams of the week




Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Rotkrautsalat mit Tarocco-Orangen und Walnüssen oder Der Salat von den sieben Zwergen hinter den Bergen

$
0
0

Recipe in English coming soon...

"Spieglein, Spieglein, an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land?"
"Frau Ziii, Du bist die Schönste hier, aber die Nachbarin hinter den Bergen bei den sieben Zwergen ist noch hundertmal schöner als Du!"... "und dann kommen noch tausend andere dazu." Dass der Spiegel mich respektlos duzt, kränkt mich nicht weiter, aber die herablassende Art, mit der er dies neuerdings tut, missfällt mir dann doch.

Punkt eins, lieber Spiegel, bin ich nicht mehr gar so jung und das ist wohl der widrigste Umstand, der sich einem in punkto Aussehen in den Weg stellen kann. Dagegen anzukämpfen lohnt sich kaum und die Jugend allein macht es ohnehin nicht aus. Zwar soll Schönheit auch käuflich sein, habe ich gehört, doch irgendwie brauche ich mein Geld immer dringender da wie dort, was mich geradewegs zu Punkt zwei bringt, dem Cashflow. Ich will nicht klagen, lieber Spiegel, aber so ein hippes Küchengadget wie meine Mandoline ist schon wichtig, genau wie der neue Geschirrspüler mit luxuriöser Bestecklade. Ohne den möchte ich eigentlich auch nicht mehr sein. Du verstehst!? Punkt drei ist sowieso mein durchschlagenstes Argument. Ich bin Foodbloggerin! Ich koche, fotografiere und schreibe über Essen und letztendlich wird auch gegessen, was auf den Tisch Blog kommt. Das schlägt sich eben auf die Figur und die macht doch einen beträchtlichen Teil aus... ich meine... so im Verhältnis gesehen. Und last but noch least, wäre da noch der Winter, der seine Spuren hinterlässt... es fehlt halt ein bisserl an Sonne und frischer Luft.

Der Spiegel lässt mir keine Ruh'. "Es ist schon fast Februar", raunt er und da hat er recht. Die Punsch- und Keksezeit ist vorüber und der Jänner mit seinen guten Vorsätzen auch längst dahin. Das erste Grün schiebt sich bereits aus dem Boden, noch zaghaft, aber entschlossen und die Knospen der Sträucher werden fetter. Auch wenn es draußen graupelt und schneit, der Frühling ist nicht mehr weit, was sich jetzt peinlicher Weise reimt. Der Sommer kommt ganz sicher auch dieses Jahr, wollte ich sagen. In meinem Garten nämlich, dort wo kein Schnee mehr liegt, und die Wintersonne den Boden wärmt... da tut sich was....

Eines der ersten Wildkräuter im Jahr ist das Scharbockskraut, das Blatt wie ein Veilchen, etwas runder vielleicht und glänzend, in sattem Grün und von frischem, scharfen Geschmack. Es wächst so ziemlich überall, wo der Boden nahrhaft ist und im Sommer leichter Schatten kühlt, auf feuchten Wiesen, in lichten Wäldern, naturnahen Parkanlagen und unter Büschen. Wichtig ist, das Kraut zu ernten bevor es blüht, da die Blätter während der Blütezeit leichte Giftstoffe entwickeln. Die beste Zeit ist der Februar und das wusste auch schon meine Oma und die Oma von der Oma. Früher, wenn gegen Ende des Winters die Vorräte zu Neige gingen und frisches Obst und Gemüse noch weit waren, diente das Kraut als wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Daher auch sein Name. 'Scharbock' ist eine veraltete deutsche Bezeichnung für die Vitaminmangelkrankheit 'Skorbut'.


An einer Mangelkrankheit leide ich zwar definitiv nicht, aber ein bisserl frisches Wintergrün täte mir sicher nicht schaden. "Überhaupt", meint der Spiegel, "Frau Ziii, Du bäckst den schönsten Kuchen im Land (so ein Charmeur), aber der Salat von den sieben Zwergen hinter den Bergen schmeckt hundertmal besser wie der... und dann kommen noch tausend andere daher."

Das wurmt mich jetzt. Darum gibt es heute den schönsten und farbenprächtigsten Wintersalat, den Sie sich vorstellen können, so märchenhaft gut, dass es dem Spiegel zumindest vorübergehend die Sprache verschlagen wird.

Alle Zutaten, die Sie dafür brauchen, haben gerade Saison... heimisches Lagergemüse wie Rotkraut, Karotten und Äpfel, Tarocco-Orangen aus wärmeren Gefilden und Walnüsse, noch vom Herbst aus dem eigenen Garten. Wer Glück hat, findet vielleicht auf einem sonnigen Winterspaziergang da oder dort ein bisserl Scharbockskraut und falls nicht, Sprossen von Kresse, Rotkraut oder Ruccola wären auch eine gute Wahl.

Für den Salat...
  • 1/2 Happel Rotkraut
  • 6 mittelgroße bunte Karotten (orange, gelb, lila)
  • 3 Tarocco-Orangen oder ersatzweise auch andere wie z.B. Moro, auf jeden Fall eine nicht zu süße Sorte
  • 2 kleine Äpfel
  • 1 große Handvoll Walnüsse - bei uns selbst geknackt aus dem Garten vom Trausdorfer Opa
  • Salz

Für die Marinade...

  • ungefähr 60 ml Saft von den Taroccos, der Ihnen beim Filetieren übrig bleibt
  • 1 EL Zitronensaft 
  • die gleiche Menge Walnussöl oder auch eine Mischung aus Rapsöl und Nussöl
  • 1 guter TL Ahornsirup oder Agavendicksaft


Zur Fertigstellung...

  • grob gemahlener Pfeffer - wählen Sie am besten eine milde Sorte wie Roter Kampottpfeffer
  • 1 Handvoll frisches Wintergrün - entweder aus dem eigenen Garten oder auch Sprossen von Ruccola oder Rotkraut





Vorbereitungen...

1 Vom Rotkraut die äußeren, welken Blättern entfernen, vierteln und mit einer Mandoline sehr fein hacheln. Das geht natürlich auch mit dem Messer. Dauert halt. Das Rotkraut sollte wirklich hauchdünn geschnitten werden.

2 Das Rotkraut können Sie nun wahlweise leicht einsalzen oder auch knackig weiterverwenden. Das ist Geschmackssache. Durch das Einsalzen wird das Kraut weicher und etwas bekömmlicher. Dafür einfach in einer Schüssel mit etwas Salz gut vermischen. Dabei mit den Fingern das Salz richtig gut einarbeiten. Wer es gerne knackig möchte, gibt das Salz erst mit der Marinade dazu.

3 Die Nüsse in einer Pfanne oder im Backofen trocken rösten bis sie gut duften.

4 Von ein oder zwei Orangen die Schale abreiben und in ein Schraubglas geben, mit dem Sie dann später die Marinade zubereiten werden.

5 Die Orangen filetieren. Machen Sie sich die Mühe! Es ist ein Riesenunterschied und zahlt sich wirklich aus. Jene, die das noch nie gemacht haben finden eine gute Videoanleitung zum Beispiel in der Kochschule von Springlane. Vergessen Sie auf keinen Fall, den Saft dabei aufzufangen. Sie brauchen ihn für die Marinade.

6 Die Karotten putzen und ebenfalls in hauchdünne Scheiben schneiden.

7 Einen Apfel quer halbieren und einige dünne Scheiben abschneiden für die Dekoration. Den Rest schälen, das Kerngehäuse entfernen und in grobe Stücke schneiden. Legen Sie die geschnittenen Äpfel bis zur Verwendung in Zitronenwasser oder Salzwasser ein, damit sie nicht braun werden.

8 Marinade... Vom Orangensaft gute 60 ml in das Schraubglas mit der abgeriebenen Schale leeren. Zitronensaft dazugeben. Anschließend mit der gleichen Menge Öl aufgießen und zum Schluss den Ahornsirup dazugeben. Die Mengenangaben sind dabei nur ein Richtigwert. Wieviel genau Sie vom Zitronensaft und dem Süßungsmittel verwenden hängt ein bisserl von Ihren persönlichen Vorlieben ab. Ich mag meinen Salat gerne mit dezenter Säure und zum Ausgleich ein bisserl süß. Das können Sie natürlich an Ihren Geschmack anpassen. Das Wichtigste ist, immer die gleiche Menge Öl wie Fruchtsaft zu verwenden.



Fertigstellung...

1 Haben Sie das Kraut eingesalzen, müssen Sie es vor der Verwendung mit den Händen ausdrücken. Alle Flüssigkeit, die sich dabei am Boden absetzt muss entfernt werden, um die Marinade nicht zu verwässern.

2 Orangen, Karotten und Äpfel (nicht die Scheiben!) zum Kraut geben.

3 Den Deckel vom Marinadenglas verschließen und ordentlich aufschütteln, sodass eine samtige Emulsion entsteht.

4 Marinade sofort über den Salat gießen, pfeffern und alles gut durchmischen (Haben Sie das Kraut nicht eingesalzen, geben Sie in diesem Schritt auch etwas Salz dazu). Idealerweise sollte der Salat nun ein Viertel Stunde durchziehen.

5 Vor dem Servieren noch einmal gut durchmischen und mit den Apfelscheiben dekorieren. Dann noch die Nüsse und das Wintergrün darüberstreuen.

Und ich sag Ihnen, liebe Leser... die sieben Zwerge können sich jetzt brausen gehen, von mir aus auch gemeinsam mit der Nachbarin...

Und was den Spiegel betrifft... der bekommt jetzt eine Fünf-Watt-Extra-Soft-Tone-Warm-White über seinem Haupt. Schau ma mal, was er morgen sagt...


Links:  Einen sehr ähnlichen Salat finden Sie auch bei David und Luise auf dem Blog Green Kitchen Stories und zwar an dieser Stelle.


My Instagrams




Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Rotkrautsalat, der Zweite... 'Asian Style'

$
0
0
Für alle, die diese Woche noch nicht genug Rotkraut gegessen haben, gibt es seit heute im Springlane-Magazin ein weiteres Rezept von Frau Ziii mit diesem genialen Wintergemüse... einen knackig frischen Salat mit asiatischem Dressing und ein paar grundsätzliche Ideen zum diesem Thema.

Außerdem noch eine Neuigkeit...

Wie wahrscheinlich einige von Ihnen wissen, bin ich außerhalb dieses Blogs als Expertin für Springlane tätig, teste Produkte, spreche Empfehlungen aus und schreibe Beiträge für das Magazin. In dieser Funktion freut es mich sehr, dass ich bei Springlane nun die Produkte, der von mir hoch geschätzten österreichischen Firma Riess vertreten darf. Sie ist eine der letzten überlebenden Emaillemanufakturen in Europa und seit über hundert Jahren in Familienbesitz. Ich bin mit den bunten Schüsseln, Töpfen und Pfannen aufgewachsen, so wie meine Mutter und Großmutter schon. Mein allererster Kochversuch kam als zuckriges Apfelkompott daher, und zwar in einem rosaroten Emaillestielpfandl von Riess, da war ich fünf Jahre alt. Heute besitze ich eine umfangreiche Sammlung an alten und neuen Teilen. So manchem aufmerksamen Leser wird das auf dem einen oder anderen Foto vielleicht schon aufgefallen sein wie zum Beispiel in diesem Post oder in diesem.

Eine Zeit lang hat es so ausgesehen, als würde Emaillegeschirr in der Versenkung verschwinden, abgelöst von moderneren Materialien. Doch derzeit erlebt es eine wahre Renaissance und ich bin sehr glücklich darüber, dass mir von Springlane der Wunsch erfüllt wurde, das Emaillegeschirr ins Sortiment aufzunehmen. Die Salatschüssel ist eines jener Teile, welche mir für meine Fotos zur Verfügung gestellt wurden und ich hoffe inständig auf weiteren Zuwachs. Mögen sich die bunten Emailleschüsseln, Töpfe und Pfannen meiner Kindheit fruchtbar vermehren...

Das Rezept für den Rotkrautsalat mit asiatischem Dressing, samt Basics zum Thema Wintersalate finden Sie an dieser Stelle im Magazin und ein weiteres schönes Beispiel für die Verwendung von Rotkraut in einem Salat habe ich erst gestern bei Uwe von Highfoodality gesehen und zwar genau dort.

(Nachtrag für Wiener: Die Sesamgewürzmischung, die ich zum Bestreuen des Salates verwendet habe, habe ich bei 'Kim kocht' gekauft, heißt dort 'Reisgewürz' und besteht aus Salz, Sesam, Chilli, Seetang, Bonitoflocken... und sonst nix)





Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Himbeerpavlova für zwei Turteltäubchen

$
0
0



Zum Valentinstag ein bisserl ein sinnliches Vergnügen... das Rezept für meine Himbeerpavlova, mit oder ohne Himbeereis, finden Sie ab sofort im Springlanemagazin, an dieser Stelle.


Einen picksüßen Valentinstag wünsche ich Ihnen und schicke Ihnen liebe Grüße aus Wien,
Ihre Frau Ziii


Rotkrautsuppe mit Mandelmus

$
0
0
Die Farbe, diese Farbe! Heuer habe ich das Rotkraut für mich entdeckt. Die glatten, glänzenden Blätter, das bizarre Innenleben, der zarte Schimmer, wenn man es gegen das Licht hält... und auch kulinarisch kann das Rotkraut mehr, als nur letschertes Beiwerk zur Weihnachtsgans sein. In knackig frischen Salaten habe ich es ja schon die letzten Wochen ausgiebig getestet (Links zu den Rezepten finden Sie weiter unten). Den Rest vom Fest habe ich jetzt zu Suppe verkocht und auch ein bisserl mit 'neuen' Zutaten herum experimentiert. Mandelmilch und Mandelmus haben sich dabei, ganz ohne Ökotouch, als Partner zum Rotkraut bestens bewährt. Dass diesem die süße, nussige Komponente außerordentlich gut steht, ist ja hinlänglich bekannt.

  • 1/2 Happel Rotkraut - oder auch Reste, wie die weicheren Außenblätter und das grobe Innere, ungefähr 400-500g
  • 1 Zwiebel
  • 150 ml roter Traubensaft
  • 150 ml Gemüsebrühe
  • bei Bedarf noch Wasser oder mehr Gemüsebrühe
  • 100 ml Mandelmilch - am besten selbst gemacht, da frei von Zusatzstoffen
  • 1 EL Mandelmus - im Biosupermarkt und jedem Reformhaus erhältlich
  • 2 TL Apfelessig,
  • Salz, Bratöl

Zum Servieren...

  • Mandelmilch
  • Mandelöl
  • geröstete Mandelblättchen
  • Rotkrautsprossen
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Knäckebrot


Zubereitung...

1 Das Rotkraut zunächst einmal fein schneiden und in eine Schüssel geben. Mit Salz bestreuen und mit den Fingern das Kraut ordentlich durchkneten. Kurz ziehen lassen.

2 Petersilienwurzeln schälen und in nicht zu dünne Scheiben schneiden.

3 Zwiebel schälen und fein schneiden. In einem Topf mit etwas Öl anschwitzen, bis die Zwiebel weich sind und ein bisserl Farbe genommen haben, aber noch nicht dunkel sind.

4 Abgetropftes Rotkraut mit den geschnittenen Petersilienwurzel dazugeben. Kurz mitrösten. Mit Traubensaft und soviel Brühe aufgießen, dass das Gemüse gerade bedeckt ist. Es ist immer besser zuerst weniger Flüssigkeit zu nehmen und nach dem Pürieren noch nachzugießen. Ist die Suppe nach dem Pürieren zu dünn, wird es mühsam.

5 Einmal kurz aufkochen lassen, Deckel aufsetzen und bei geringer Hitze ungefähr 30 Minuten weich kochen. Das dauert bei Rotkraut ein bisserl.

6 Die Suppe mit einem Mixstab sehr fein pürieren. Die Mandelmilch dazugeben und nach Bedarf noch mehr Brühe dazugeben, bis die Suppe nach Ihrem Geschmack die richtige Textur hat.

7 Noch einmal kurz erhitzen und anschließend Mandelmus und Apfelessig dazugeben. Mit Salz abschmecken und mit dem Pürierstab noch einmal möglichst schaumig aufschlagen.

Eine gute Suppe braucht zum Schluss unbedingt noch ein paar Tropfen Öl, hier zum Beispiel Mandelöl. Zum Servieren eignen sich außerdem gut ein paar Extratropfen Mandelmilch, geröstete Mandelblättchen, Rotkrautsprossen, wie immer frisch gemahlener schwarzer Pfeffer und... was mir bei pürierten Suppen jüngst besonders gut gefällt... zerbröseltes Knäckebrot.


Wenn ich die Suppe übrigens im 'Suppinger' zubereite, verzichte ich auf die Zwiebeln und das Rösten derselbigen, schmeiß (fast) alles rein, schalte ein und rühre zum Schluss noch den Essig und die Mandelmilch ein.

Mehr Rezept mit Rotkraut...
Das Rezept für einen Rotkrautsalat mit Tarocco-Orangen und Walnüssen finden Sie an dieser Stelle.
Für einen frischen, kanckigen Rotkrautsalat mit asiatischem Dressing schauen Sie bitte hier.
Mehr Suppen und Informationen zu meinem Suppinger gibt es in diesem Post.

My Instagrams...

Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Pavlova mit Maracujacurd fürs Zuckergoscherl oder brav sein ist schwer...

$
0
0


Please scroll down for the recipe in English.

Immer brav sein is' a fad. Zur Abwechslung brauche ich etwas Sündiges und wenn das Laster dann noch so frömmelnd luftig leicht wie eine Pavlova daherkommt, plagen mich auch keinerlei Schuldgefühle.

Die göttliche Süßspeise stammt nicht, wie einer jetzt vielleicht meinen könnte, aus Russland, sondern vielmehr aus dem englischsprachigen Raum und ist dort ‚pretty famous’. Vor allem in Australien und in Neuseeland ist das flauschige Kuchenetwas aus Eiklar und Zucker so etwas wie ein Nationalgericht. Die beiden Länder streiten sich sogar darum, wer es erfunden hat. Benannt wurde das Dessert nach der russischen Ballerina Anna Pavlova, deren Tütü angeblich so sanft und zart wie ein weißes Wölkchen über die Bühne schwebte. Es besteht aus einer Art süßem Baiserboden, einer dicken Schicht ungezuckertem Schlagobers und einem möglichst sauren Fruchtbelag als Ausgleich zur Süße. Häufig werden Maracujas oder andere Passionsfruchtarten verwendet, die im warmen Klima Australiens ganz wunderbar gedeihen.

Der wesentliche Unterschied zu einem Baiser ist, dass die Masse nicht vollständig durchgebacken wird. Eine Pavlova hat außen eine knusprige Hülle, im Inneren ist sie jedoch weich und klebrig. Der englische Ausdruck dafür ist ‚marshmallowy’, was eh schon alles sagt, und genau darin liegt auch die Tücke dieses Desserts. Der Pudel hat also einen Kern. Nie war meine Pavlova so wie sie sein sollte. Doch aufgeben wollte ich sie nicht. Ihr Anblick vesetzt mich jedesmal aufs Neue in Entzücken... so ein Anmut, so eine Grazie, welch ein Liebreiz. Neuerdings, und nun kommen wir zum wesentlichen Punkt, hält meine Pavlova auch innerlich, was sie rein äußerlich verspricht. Ich habe nämlich letztes Wochenende eine Versuchsreihe gestartet, um unter Berücksichtigung aller Faktoren, endlich mein persönliches Pavlovaoptimum aus dem Backrohr zu holen. Heißluft, ja oder nein, wer hat Recht bezüglich der Backdauer und der Ofentemperatur, exakte Zuckermenge, wieviel Säure, wieviel Stärke... es gab eine Menge zu klären. Zwei Tage lang machte sich das Chaos in der Küche breit, ich mittendrin, den gezuckerten Eischnee bis zum Haaransatz und das Glas Essiggurkerl griffbereit. "Na, eskaliert's heut wieder ein bisserl?" fragte der Herr Ziii, kurz auf der Durchreise, in Anspielung auf meine frühjährlichen Diätpläne. "Geh Du doch wieder Fußball schauen!" sagte ich, denn was weiß das Mannsbild schon von weiblichen, hormonbedingten Blutzuckerschwankungen?

Ich gab jedenfalls alles. Die Küchenmaschine im Dauereinsatz, schob ich eine Pavlova nach der anderen ins Rohr. Und dann stand sie plötzlich vor mir, diese unfassbare Schönheit, leicht bedeckt mit Maracujacurd und Schlagobers... Sie war perfekt!... Eine Wohlgestalt, so resch und knusprig, im Wesen jedoch flauschig weich. Rein und weiß wie Gretchens Unschuld offenbarte sie mir ihre Seele.
"Boa, was is'n das für ein geile Schnitte?" frohlockte der Herr Ziii, abermals auf der Durchreise, und riss sie gierig an sich. Dann stopfte er das Zuckerwerk in sich hinein, mit einer Leidenschaft, dass ihm hernach das Schlagobers rund ums Goscherl pickte. Und so ward sie einfach aufgegessen, die Schöne, die Begehrenswerte, die Vergängliche. Ja, brav sein ist manchmal wirklich schwer und schlimm sein in diesem Fall ein ganz besonderes Vergnügen.

Für die Pavlova...
  • 110 g Eiklar (von ca. 4 Eiern der Größe M)
  • 220 g Staubzucker (doppelte Menge wie Eiklar)
  • 1 Messerspitze Salz
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 2 TL Reisessig oder eine andere milde Essigsorte
  • 2 TL Stärke (Maizena)
Für das Maracujacurd...
  • 4 Eidotter
  • 80 g Staubzucker
  • 120 ml Maracujasaft -  am besten aus frischen Maracujas, möglichst verrunzelt, weil sonst sind sie nicht reif
  • 80 g Staubzucker
  • 60 g Butter

Zur Fertigstellung...
  • 200 - 250g Schlagobers - also einen Becher 
  • 1 Maracuja extra 



Grundsätzliches...

Eiklar unbedingt abwiegen. Das Gewicht ist je nach Ei höchst unterschiedlich, selbst in der gleichen Gewichtsklasse. Außerdem sammle ich das Eiklar oft im Kühlschrank. Nach zwei Wochen weiß ich dann halt nicht mehr, wieviel es tatsächlich waren. Die Zuckermenge ist immer doppelt so viel, wie Eiklar. Damit die Pavlova schön 'marshmallowy' geling, wird der Baisermasse Essig und Stärke zugesetzt. Don't worry! Den Essig schmeckt man nachher nicht, sofern Sie einen eher milden verwenden. Auf zwei Eiklar kommen ungefähr 1 TL Essig und 1 TL Stärke.

Das Eiklar muss völlig sauber sein, darf also keine Dotterreste enthalten oder irgendwie sonst mit Fett in Berührung kommen. Es lässt sich sonst nicht aufschlagen. Reinigen Sie die Rührschüssel und den Besen daher vorher mit Essig oder Zitronensaft. Einfach einen Teelöffel Säure in die Schüssel geben und mit einem Küchentuch auswischen. Mit dem Tuch nachher den Besen reinigen.

Entscheidend für die richtige Konsistenz ist die Backdauer, habe ich festgestellt. In vielen Rezepten ist diese viel zu lange angegeben. Das Innere wird dadurch zäh oder gar ganz fest wie bei einem Baiser. Am zuverlässigsten waren die Zeitangaben von Nigella Lawson, wie zum Beispiel in diesem Rezept von ihr. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass das von Ofen zu Ofen ein bisserl variiert. Vielleicht führt je erst der zweite oder dritte Versuch zur perfekten Pavlova. Auf jeden Fall aber keine Heißluft oder das Rohr während des Backvorganges öffnen.

Während des Backens und auch nachher reißt die Pavlova auf und das soll und muss sie auch tun. Das sieht hübsch aus und gehört zu den Kennzeichen einer guten Pavlova. Ich habe mich anfangs von solchen Fotos, wie jenes der von mir hochgeschätzten Donna Hay in die Irre leiten lassen. Diese Pavlova hat ein Backrohr wahrscheinlich noch nie von innen gesehen. Foodstylisten leisten manchmal ganze Arbeit ;-) Außerdem kann durch die Risse die Feuchtigkeit aus dem Inneren entweichen. Überhaupt ist das mit der Feuchtigkeit so eine Sache. Zur Aufbewahrung ist die Pavlova nicht wirklich geeignet, weder mit Belag noch ohne. Sie zieht Feuchtigkeit und wird zäh. Für mich zählt sie daher mehr zu den Süßspeisen und Desserts, denn zu den Kuchen. Am besten frisch machen oder zumindest am selben Tag, an dem sie gegessen wird.

Zubereitung der Pavlova...

1 Backofen auf 180°C vorheizen (keine Heißluft!)

2 Eiklar und Salz mit dem Mixer aufschlagen, bis es leicht schäumt. Anschließend, unter ständigem Rühren, den Zucker in kleinen Mengen einrieseln lassen. Dann die Eiweißmasse noch gut 10 Minuten weiterrühren. Geduld, es dauert! Das Eiweiß wird so fest, dass ein Löffel drin stecken bleibt. Um zu überprüfen, ob der Zucker sich vollständig aufgelöst hat, zerreiben Sie eine kleine Portion zwischen ihren Fingern. Spüren Sie dabei noch Zuckerkristalle... weiterrühren, bitte! Am Ende sollten Sie eine homogene, glänzende Baisermasse haben.

3 Zum Schluss den Vanilleextrakt und den Reisessig dazugeben. Die Stärke am besten mit einem kleinen Teesieb einstreuen. Alles behutsam von Hand unterheben. Wirklich vorsichtig und nur ganz kurz!

4 Die Baisermasse auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben und mit einem Löffel kreisrund und ungefähr 5 cm hoch verteilen. Dabei schöne Spitzen ziehen. In der Mitte eine kleine Mulde für den Belag formen.

5 Die Pavlova ins Backrohr schieben (unterste Schiene) und die Hitze dabei von Beginn an auf 120°C reduzieren. Nach einer Stunde den Ofen abschalten, aber das Backrohr nicht aufmachen. Ungefähr zwanzig Minuten später das Backrohr leicht öffnen (Kochlöffelstiel einschieben) und die Pavlova noch mindestens eine halbe Stunde auskühlen lassen.

Maracujacurd...

1 Die Marucujas halbieren und mit einem Löffel auskratzen. In ein Sieb geben, Schüssel darunter stellen und mit einer Teigkarte oder einem großen Löffel so gut es geht durch das Sieb streichen. Sie brauchen für das Curd ungefähr 120 ml.

2 Eidotter und Zucker in eine Rührschüssel geben. Mit dem Handmixer schlagen bis der Zucker sich aufgelöst hat und die Eier hell werden. Dann den Maracujasaft Zitronenschale dazu geben und gut verrühren.

3 Anschließend ein Wasserbad bereiten. Dafür eine Metallschüssel mit möglichst rundem Boden auf einen passenden Topf stellen. Den Topf mit Wasser füllen und darauf achten, dass das Wasser den Schüsselboden nicht berührt. Allein der Dampf soll die Creme von unten wärmen. Die Masse in die Schüssel geben und das Wasser im Topf zum Köcheln bringen. Währenddessen mit einem Kochlöffel oder, noch besser, einem Gummihund ununterbrochen rühren. Dabei darauf achten, dass Sie die Masse vom Boden immer wieder aufrühren. Durch das Erwärmen dickt die Ei-Zucker-Mischung ein, wobei es allerdings den Punkt des No Return gibt und der liegt bei genau 85 Grad. Dann nämlich stockt das Ei und Sie produzieren unvermeidlich Eierspeis. Achten Sie also darauf, dass die Masse nicht zu heiß wird und sich vor allem gleichmäßig erwärmt. Also rühren, rühren, rühren. Wird die Masse dick und schaumig, nehmen Sie die Schüssel daher schleunigst vom Topf und rühren noch kurz weiter, sodass sie leicht abkühlt.

4 Dann geben Sie die kalte Butter dazu und lassen diese, wieder unter Rühren, in der warmen Creme schmelzen. Das war's eigentlich schon. Das Maracujacurd können Sie gut vorbereiten und im Kühlschrank aufbewahren.

Fertigstellung...

Unmittelbar vor dem Servieren das Obers steif schlagen. Aber nicht so viel, wie Sie es vielleicht gewöhnt sind. Das Obers sollte sich mit einem Löffel noch gut verteilen lassen, aber nicht davon laufen. Maracujacurd auf der Pavlova verteilen und anschließend mit dem geschlagenen Obers bedecken. Die letzte Maracuja halbieren und die Kerne mit Hilfe einer Gabel über der Pavlova verteilen. Das Dessert sollte möglichst frisch gegessen werden, da die Baisermasse dazu neigt Feuchtigkeit aufzunehmen und zäh zu werden.



Na, wui! Ich hoffe, in Ihrer Küche schaut's jetzt nicht sooo aus...



Falls doch... die schmutzigen Schüsseln und Teller einfach an verschiedenen Plätzen im Haus verteilen. Nach spätestens einer halben Stunde ist alles piccobello sauber... und Salat gibt es morgen wieder... weil er muss auch einmal ein bisserl brav sein, gell?!


Noch mehr Tipps und Tricks...

Sie können statt einer großen Pavlova natürlich auch vier kleine machen. Die Backofentemperatur nach dem Aufheizen dann nur auf 150°C reduzieren. Backzeit 30 Minuten, dann abschalten und eine Viertelstunde bei geschlossener Tür im Ofen lassen. Anschließend noch bei leicht geöffneter Backofentür auskühlen. Mit dem gelben Maracujacurd in den Minipavlovas schaut das dann fast schon ein bisserl nach Ostern aus (siehe Instagrams)

Statt dem Maracujacurd können Sie auch Zitronencurd verwendet werden. Ein Rezept dafür habe ich schon einmal an dieser Stelle veröffentlicht. Es geht aber auch ganz ohne, also nur Schlagobers und frische Maracujas.


Recipe in English...


Pavlova with Passion Fruit Curd

Last weekend I tried to make 'the perfect pavlova'. It wasn't easy because pavlova is no traditional dessert here in Vienna. The first challenge was to find out what 'the perfect pavlova' actually is. Well, crispy outside, soft and marshmallowy inside. That's the point! The sweet base contrasts with the sourness of the fruits and the whipped cream adds richness to this wonderful dessert.

I guess, I have been sucessful. What do you think?

  • 110 g egg whites (about 4 eggs) 
  • 220 g icing sugar
  • 1 pinch of salt 
  • 1 tsp vanilla extract 
  • 2 tsp rice vinegar
  • 2 tsp cornstarch
  • 200 g heavy cream
  • 1 glass of passion fruit curd (lemon curd would be nice, too)

1 Preheat oven to 180 ° C preheat (no fan).

2 Mix egg whites and salt with an electric mixer until it gets foamy. Then add the sugar, one teaspoon at a time, stirring constantly. Beat the egg whites until they form glossy, stiff peaks. This takes at least 15 minutes.

3 Sprinkle the vanilla extract, the rice vinegar and the cornstach on the mixture and gently fold by hand.

4 Place the meringue on a sheet of backing paper. Spread it about 5 cm high, forming a circle. Then create a crater in the center where you can fill in the curd later.

5 Reduce the heat in the oven to 120°C and bake the Pavlova for about 1 hour. Turn the oven off and leave the pavlova for about 20 minutes (door closed). Then slightly ajar the door and let the pavlova cool down completely.

6 In a deep mixing bowl, beat the heavy cream until soft peaks form. Don't overbeat it.

7 Spread the passion fruit curd onto the pavlova and cover with whipped cream.

8 Top with the passion fruit and serve immediately.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii.


My Instagrams


Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Wassermelone und Feta oder Was ich eigentlich nie essen wollte...

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English

Eines kam zum Anderen. Das Fräulein Ziii, jetzt immer mit Kalorien-App unterwegs, stopft mir täglich den Kühlschrank mit Wassermelonen voll. Diese wollen gegessen werden. Weil ich nun vor lauter Melonen im Kühlschrank nix mehr sehe, hätte ich den Feta von vorvorletzter Woche beinahe vergessen, aber nur beinahe, denn bevor der Liederling von alleine davon spazieren konnte, habe ich ihn schnell mit einer von den Melonen verkuppelt. So oder so ähnlich habe ich es schon mancherorts gesehen.

Seit die Liaison vom pikanten Feta und der prallen Melone vor einigen Jahren in trendigen Kochbüchern, Foodblogs und Restaurants publik wurde... und im übrigen keiner so recht weiß, wie es dazu eigentlich kam... ploppt die Verbindung jeden Sommer aufs Neue irgendwo auf und ich frage mich immer wieder: "Können so viele Menschen irren?" Obwohl ich diese Frage in der Regel mit einem klaren 'Ja' beantworte, muss ich in diesem speziellen Fall doch zugeben: "Öha?! Die haben alle recht!"

Der originelle Salat  hatte jedenfalls auch interfamiliär durchschlagenden Erfolg und es folgten gleich mehrere Versuche um herauszufinden, welche der kursierenden Varianten denn nun die bessere sei. Meine ganz persönliche und total subjektive Erkenntnis schreibe ich hier und jetzt nieder.

  • 600 g Wassermelone, kühlschrankkalt - nicht ersetzbar durch andere Melonensorten, weil nicht so süß
  • 150 g fester und gut salziger griechischer Schafkäse (Feta) - wir haben auch die Ziegenkäse- und Mozarellavariante probiert, doch der griechische Schafkäse war besser, was vor allem daran liegt, dass er salziger ist und genau dieser Kontrast zur Wassermelone erwünscht ist.
  • 2 EL Pinienkerne - sind ebenfalls unumgänglich. Sie geben den notwendigen Crunch.
  • 1 Handvoll frische Basilikumblätter - in vielen Rezepten wird Minze verwendet, auch gut,  aber ich finde den Basilikum hier um einen Deut besser
  • 2 EL bestes, kalt gepresstes Olivenöl oder auch mehr 
  • frisch gemahlener, sehr grober Pfeffer - ich habe hier den fruchtigen roten Kampottpfeffer verwendet
  • 1 EL milder natürlicher! Minzesirup - gibt einen Extrakick, kann aber auch weggelassen werden
  • eventuell kleine, schwarze Oliven
  • Zitronenspalten
(für 4 Personen als Vorspeise, oder 2 Personen als sommerliche Mahlzeit)
 Die Zubereitung ist so einfach, wie sie einfacher nicht sein könnte. Ich empfehle auf jeden Fall den Salat auf einer Platte anzurichten und nur zu beträufeln, anstatt ihn in einer Schüssel zu marinieren. Das hat den entscheidenden Vorteil, dass das Gericht ansehnlicher bleibt, denn der Feta hinterlässt sonst auf der Wassermelone weiße Schlieren.

1. Die Pinienkerne entweder in einer Pfanne oder im Backrohr trocken rösten bis sie goldbraun sind.

2. Die Wassermelone in Spalten schneiden, die Schale entfernen und anschließend grob zerteilen. Auf keinen Fall klein fitzeln. Die Melonenstücke auf einer Platte verteilen.

3. Den Schafkäse mit den Fingern direkt über den Melonen zerbröseln.

4. Mit den Pinienkernen, dem Basilikum und eventuell Oliven bestreuen.

5. Ordentlich pfeffern, unbedingt mit sehr grob gemahlenem Pfeffer.

6. Dann noch den Minzesirup und das Öl darüber träufeln.

7. Mit Zitronenspalten servieren, für alle, die es gerne mehr sauer mögen.

Gesehen: erst kürzlich bei Kubiena, noch zusätzlich mit Gurken und Zwiebeln drin, ganz klassisch bei Simply4friends oder auch bei meinem kulinarischen Zwillingsgestirn, der Alexandra vom Roughcutblog, die in ihrer Kolumne Erdbeeren ins Spiel bringt.


Recipe in English

Watermelon Salad with Feta, Pine Nuts and Basil

It's hot in the city! Streets in Vienna are melting and it is time to cool down a little bit. One of the best combinations for those summer days is watermelon and feta. It is said, that the salad originally came from Greek. This seems to be reasonable since all ingredients are common in Greek. It is so simple, so easy and so delicious, although I am sure that you are suspicious of this extraordinary liaison. But so many people can't be wrong. You will be surprised how well the watermelon and the feta come together.

I tried many versions of the salad, with cucumber and strawberries additionally, goat cheese and mozzarella instead of feta, with onions or without and of course with mint instead of basil. I like this combination the most...

  • 600 g cold! watermelon - not replaceable by other melon varieties, because not so sweet
  • 150 g salty feta - I tried goat cheese and mozzarella, too, but feta was the best, mainly because of the fact that it is much more saltier and this is excactly what the watermelon needs.
  • 2 tablespoons pine nuts - are also essential for the crunch and add a little nutty flavor
  • 1 handful of fresh basil leaves - mint is used in many recipes, this is good, too
  • 2 tablespoons extra virgin olive oil or even more
  • freshly ground pepper, very rough - I use the fruity red campot pepper
  • 1 tablespoon mild mint syrup with natural flavor
  • maybe small black olives, if you like
  • lemon wedges
(serves 2 or as a starter 4)

I definitely recommend to serve the salad on a plate and drizzle, instead of marinating it in a bowl. This looks much more prettier.

1 Dry roast the pine nuts into a pan or in the oven until they are golden brown.

2 Cut the watermelon roughly, not to small, and arrange it on a plate.

3 Crumble the feta with your fingers and spread it over the melons.

4 Sprinkle with the pine nuts, basil and maybe olives.

5 Sprinkle with freshly ground pepper.

6 Then sprinkle with the mint syrup and the olive oil.

7 Serve with lemon wedges.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii


My Instagrams



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii 

Fisch im Kräuterbett mit Bärlauchzwiebeln

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English

Der Frühling lässt sich heuer nicht lumpen. Zugegeben... ein bisserl Regen wäre nicht schlecht, damit die Knospen endlich aufspringen, aber wir wollen ja nicht undankbar sein. Der Winter war kurz und schmerzlos, die Schneestiefel sind eingepackt und die dicke Winterjacke hängt frisch gewaschen im Schrank. Es ist Zeit! Körberl holen und auf geht's! Der Bärlauch reckt und streckt sich. Beim Öffnen der Fenster knofelt's schon, weil bei uns wächst er nämlich direkt vor dem Haus entlang des Bachs. Deshalb ist uns der Luxus vergönnt, nicht nur sein Blatt, sondern auch seine Zwiebel verwenden zu können und die finde ich kulinarisch wesentlich interessanter als das Grün. Kaufen sollten Sie Bärlauchzwiebel aus ökologischen Gründen nicht. Darauf möchte ich ausdrücklich hinweisen. Es sei denn Sie haben einen zuverlässigen Lieferanten, der die Zwiebel aus eigener Kultur erntet. Bärlauch ist eine Wildpflanze, deren Bestand durch die unkontrollierte Rodung der Zwiebeln, gefährdet werden könnte. Das Rezept funktioniert mit den Bärlauchblättern allein auch gut.

Eigentlich war es als Probelauf gedacht. Ich habe nämlich vor kurzem von Springlane, für deren Magazin ich ja auch Testberichte schreibe, einen Fischbräter bekommen. Der erste Versuch sollte einfach und unspektakulär sein. Aber die Sonne schien halt gar so schön. Also trafen wir die Vorbereitungen draußen und den Herrn Ziii beim Outdoor-Cooking lasse ich mir mit der Kamera sicher nicht entgehen.
Für zwei Personen...
  • 2 heimische Bachsaiblinge oder Forellen
  • 1 kleiner Bund Petersilie und vielleicht noch ein bisserl frisches Fenchelgrün (der treibt bei uns im Garten schon ordentlich aus); im Sommer auch frischer Dill
  • 1 Handvoll Bärlauchblätter - eventuell mit Zwiebel dran und dann bitte nicht aus Wildbestand
  • 1 unbehandelte Zitrone
  • 1 Bananenschalotte
  • 2 EL Weißwein, mehr nicht
  • Olivenöl
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung...

1 Das Backrohr auf 200°C Ober-und Unterhitze vorheizen.

2 Die Fische unter fließendem Wasser ordentlich putzen und anschließend mit einem Stück Küchenrolle trocken tupfen. Innen und außen mit Salz einreiben und dieses gut einmassieren.

3 Die Kräuter waschen und trockenschleudern. Die Bananenschalotten und die Zitrone der Länge nach halbieren und anschließend noch in Spalten schneiden.

4 Den Bauch der Fische mit ein bisserl Kräuter und einer Zitronenspalte füllen.

5 Den Boden eines Fischbräters mit Olivenöl beträufeln. Mit zwei Drittel der Kräuter (samt Stängel und Zwiebel) den Boden der Form auskleiden. Den Fisch oben drauf legen, mit Weißwein beträufeln und mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen. Dann mit den restlichen Kräutern bedecken. Schalotten und Zitronenspalten dazwischen stecken, wo Platz ist.

6 Jetzt braucht es noch einen ordentlichen Schuß Olivenöl. Die oben aufliegenden Kräuter sollten gut ölig sein, damit sie nicht verbrennen.

7 Deckel drauf und im Ofen 25-30 Minuten braten, je nach Größe der Fische. Garen Sie die Fische  'en papillote' reduzieren Sie die Hitze auf 180° Grad und die Garzeit um 5 Minuten, da das 'Aufheizen' der schweren Form wegfällt.

Das Ergebnis war eine Überraschung. In null komma nix katapultierte sich das produzierte Fischgericht von Null auf Platz 1 meiner persönlichen Fischhitliste. Diese wurde bis dato von einer gebratenen Forelle angeführt, frisch gefangen, zubereitet und gegessen an den Ufern des Toplitzsees vor ungefähr zehn Jahren. Der damals erlebte Genuss hat sich vermutlich durch den vorangegangenen Seehatscher dramatisch aufgebauscht  ... und ein bisserl auch, weil ich damals so verliebt war. Auf den Herrn Ziii steh ich zwar immer noch, aber zum Wasser habe ich es Gott sei Dank nicht mehr so weit. Meine Sicht der Dinge war dieses Mal also eine sehr klare und unverfälschte. Entscheidenden Einfluss hatte mit Sicherheit die Garmethode. Wir haben den Fisch bei geschlossenem Deckel im Ofen gebraten. Ein Zwischending aus Dämpfen und Braten. Er war wunderbar, so saftig und voller Aromen... und gerade noch rechtzeitig fertig zum Sonnenuntergang...
Als Alternative zu einem Fischbräter empfehle ich Ihnen für dieses Rezept die En-Papillote-Methode. Verpacken Sie die Fische samt Kräuter einzeln in Backpapier oder zur Not auch in Alufolie. Als Beilage eignen sich schlichte Kartoffeln, gedämpft, in Butter und Salz geschwenkt. Außerdem noch ein schnelles Petersilien-Bärlauch-Öl. Dafür Petersillie und Bärlauch sehr fein hacken oder pürieren, Salzflocken dazu, pfeffern, Zitronenschale hineinreiben und mit ordentlich Olivenöl aufgießen, sodass Sie eine Art ölige Sauce erhalten.


Mehr Bärlauchrezepte...
Mein Rezept für Petersilien-Bärlauch-Pesto finden Sie hier und ein 'aufgemascherlte Bärlauchrisotto' finden Sie an dieser Stelle.
Die En-Papillote-Methode habe ich vor kurzem hier beschrieben.
Wer sich für den Fischbräter interessiert, schaut am besten auf der Springlane-Seite und zwar genau dort.


Recipe in English...

Brook Trout on a Bed of Parsley and Ramson

Spring is here! Very early this year, with a lot of sunshine and mild temperatures. Ramson is popping up in the woods and by the water. Even in the city of Vienna the smell of garlic spreads next to gardens and parks. Lucky me! In front of my house there is one of these special places. 

So Mr Ziii and me prepared dinner outdoor, using our new cast-iron fishpan. If you don't have such a nice kitchen tool you can simply cook the fish 'en papillotte', that means wrapped in cooking paper. The method is similar and you get a juicy and aromatic fish.

  • 2 native brook trouts
  • 1 small bunch of parsley, maybe a little bit fresh fennel green or in the summer fresh dill 
  • 1 handful ramson leaves with bulbs
  • 1 lemon 
  • 1 banana shallot 
  • 2 tablespoons white wine, not more 
  • olive oil 
  • Salt and pepper


1 Preheat the oven to 200 ° C.

2 Clean the fish under running water properly and then pat dry with a paper towel. Rub inside and outside with salt.

3 Wash and spin dry the herbs. Halve the banana shallots and lemon lengthwise and then cut into wedges. 

4 Fill the belly of the fish with some of the herbs and a a lemon wedge. 

5 Drizzle the bottom of the fish pan with olive oil. Spread two thirds of the herbs (including stems and bulbs) on the bottom of the pan. Place the fish on top, drizzle with white wine and sprinkle with freshly ground pepper. Then cover the fish with the remaining herbs. Place the shallots and lemon wedges between.

6 Now it needs a big splash of olive oil. The above-lying herbs should be wet and oily, so they do not burn. 

7 Cover with the lid and put in oven for 25-30 minutes, depending on the size of fish. If you cook the the fish 'en papillotte' reduce the heat to 180° Celsius and also the cooking time by 5 minutes.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii


My Instagrams

Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Gestürzter Kartoffelkuchen oder Tarte Tatin, dreimal verkehrt

$
0
0




Please scroll down for the recipe in English...

Bei meinem neuen Beitrag für das Springlane-Magazin ist alles ein bisserl anders herum, nachdem die Fischplatte, die ich zum Testen bekommen habe, sich als außerordentlich vielseitig erwiesen hat. Aber lesen Sie selbst...

Meine Tarte Tatin ist in dreierlei Hinsicht verkehrt... einmal, weil sie so gehört... verkehrt herum eben. Zweimal, weil sie nicht, wie üblich, mit Äpfel und süß gemacht ist, sondern pikant, mit Kartoffeln. Und dreimal, weil die Form in der ich sie gebacken habe, eigentlich keine Tarteform ist, sondern eine ovale Servierplatte für Fisch. Wer sagt, dass eine Tarte immer rund sein muss? Und wer sagt, dass auf einer Fischplatte nicht auch ein Kuchen gebacken werden kann? Ich liebe Alleskönner. Darüber habe ich schon einmal hier geschrieben...
"... ich hasse Dinge, die einem einzigen Zweck gewidmet sind. Ich habe es gern multifunktional. Eine Schüssel ist brauchbar, wenn sie als Salatschüssel gut dasteht, aber auch als Pastaschüssel taugt, und wenn sie dann noch als Suppenschüssel durchgeht, dann mag ich sie."
Ich würde meine Aussage an dieser Stelle gern ergänzen... eine Fischplatte ist eine sinnvolle Anschaffung, wenn sie nicht nur dem Servieren von Fischen dient, sondern diese auch braten, backen und dünsten kann, und wenn sie dann noch als Tarteform taugt, ist sie von wahrem Nutzen. Der eigentliche Härtetest besteht also nicht darin schnöden Fisch zu braten, sondern die Frage zu klären... 'Kann das Teil sonst noch was?', weshalb ich am Wochenende darin, ganz unorthodox, eine Tarte Tatin gebacken habe, aus Kartoffeln wohlgemerkt, denn die Äpfel waren aus. 

Grundsätzlich ist der Trick bei einer französischen Tarte Tatin, dass sie verkehrt herum gebacken wird, also mit dem Belag nach unten, wodurch der Boden nicht aufweicht. Die Früchte, meistens Äpfel (franz. pommes), werden zuerst in Butterkaramell geschmurgelt, anschließend in die Form geschlichtet und mit Teig abgedeckt. Die Säfte sammeln sich beim Backen am Boden der Form und verkochen sich mit dem Karamell zu einem süßen, pickigen Sirup. Nach dem Backen wird die Tarte dann auf einen Teller gestürzt. So werden die Früchte, hokuspokus, mit dem Karamellsirup wie von Zauberhand glasiert und der Boden bleibt resch und knusprig.

Muss doch auch mit Kartoffeln (franz. pommes de terre) gehen, dachte ich mir, Pomme ist Pomme. Also habe ich für die Kartoffeln ein salziges Bad aus Karamell und Olivenöl vorbereitet, mit Essig gesäuert, ordentlich Bier reingeschüttet, mit Sesam und Sojasauce gewürzt und zum Schluss noch Rosmarin und Knoblauch reingestopft, weil beides gar so gut zu Kartoffeln passt. Klingt ein bisserl schwanger, n'est-ce pas? Aber ich verspreche Ihnen, Sie werden am Ende nicht den leisesten Hauch einer Disharmonie verspüren.

  • 800 g speckige Kartoffeln (festkochend)
  • 2 EL Olivenöl
  • 50 g Kristallzucker
  • 50 g Butter
  • 50 ml milder Essig - z.B. Apfelessig
  • 1 gestrichener TL Salz
  • 100 ml Bier
  • 1 EL Sojasauce
  • 5 Zehen Knoblauch
  • ein paar kleine Zweige Rosmarin
  • Sesamkörner, hell und dunkel
  • 1 Packung Blätterteig
  • geriebene Muskatnuss

1 Backrohr auf 180°C vorheizen.

2 Kartoffeln schälen und in möglichst gleich dicke Scheiben schneiden von ungefähr 2 cm. In eine Schüssel geben, mit Olivenöl beträufeln und vermengen. Knoblauchzehen schälen und halbieren, beiseite stellen.

3 Das Karamell entweder in einem seperaten Topf oder so wie ich gleich in einer geeigneten Tarteform zubereiten, wenn Sie eine haben. Dafür den Zucker in den Topf streuen sodass dieser möglichst gleichmäßig den Boden bedeckt. Auf den Herd stellen und bei mittlerer Hitze langsam erwärmen, bis der Zucker beginnt zu schmelzen. Rühren Sie dabei auf keinen Fall um und seien Sie geduldig. Es dauert! Wichtig ist eine moderate Hitze, da das Karamell leicht verbrennt und bedenken Sie, dass Karamell sehr heiß ist! Greifen Sie es daher auf keinen Fall an und sorgen Sie dafür, dass keine Kinder in der Nähe sind (Für Ungeübte: Über die Grundlagen des Karamellisierens und meine persönlichen Erfahrungen habe ich hier schon einmal ausführlich geschrieben). Sobald der Zucker geschmolzen ist und eine goldbraune Farbe bekommen hat, geben Sie die Butter dazu, anschließend das Salz, den Essig, Sojasauce und Bier. Alles aufkochen lassen und zwei bis drei Minuten sanft köcheln lassen, bis eine homogene Sauce entstanden ist. Dann die Kartoffeln einlegen, Deckel aufsetzen und für ungefähr 20 Minuten in den Ofen schieben.

4 In der Zwischenzeit bereiten Sie den Teig vor. Ein paar Rosmarinnadeln von den Zweigen zupfen und sehr fein hacken. Rollen Sie den Blätterteig aus, bestreuen Sie ihn mit Salz, geriebener Muskatnuss und dem gehackten Rosmarin. Drücken Sie die Gewürze mit der Hand oder einem Nudelwalker gut fest. Den Teig wieder einrollen und im Kühlschrank bis zur Verwendung aufbewahren.

5 Form aus dem Ofen nehmen. Die Kartoffeln sollten nun fast gar sein, aber innen noch guten Biss haben. Die Sauce sollte sich zu einem dicklichen Sirup verkocht haben und mindestens einen halben Zentimeter hoch in der Form stehen. Einerseits saugen die Kartoffeln beim Abkühlen noch viel auf, andererseits reduziert sich der Sirup beim Backen noch weiter ein. Ist zuviel Sauce vorhanden und diese zu dünn, lassen Sie sie auf dem Herd noch etwas einreduzieren. Haben Sie das Gefühl sie ist schon zu dick, geben Sie noch etwas Bier hinzu, sonst haben Sie am Ende keine Glasur und der Belag blieibt in der Form picken. Das hängt alles ein bisserl von der Kartoffelsorte ab.

6 Wenn Sie einen seperaten Topf benutzt haben, verteilen Sie nun die Karamellsauce am Boden einer  Tarteform (keine Springform verwenden, da diese nicht dicht sind). Streuen Sie den Sesam ein und schlichten Sie die Kartoffeln möglichst dicht in die Form. Bedenken Sie, dass nach dem Stürzen die Unterseite oben liegt. Stopfen Sie den Knoblauch und die Rosmarinzweige in die Zwischenräume.

7 Legen Sie nun den Blätterteig mit der gewürzten Seite nach unten über die Kartoffeln. Kappen Sie die überstehenden Ecken und rollen Sie die Ränder auf, sodass der Teig in die Form passt. Das darf ruhig ein bisserl schlampert sein, weil es so hübscher aussieht. Stechen Sie den Teig mit einer Gebel oder einem Messer einige Male ein, damit die Flüssigkeit beim Backen abdampfen kann.

8 Schieben Sie die Form nun für ungefähr 25-30 Minuten wieder zurück in den Ofen bis der Teig eine schöne goldbraune Farbe angenommen hat. Die abgeschnittenen Ecken backen Sie auf einem Blech mit. Die dürfen Sie dann als erstes essen.

9 Anschließend, und das ist jetzt wichtig, lassen Sie die Tarte ungefähr 5 Minuten abkühlen, nicht mehr und nicht weniger. Erst dann stürzen Sie sie auf eine Platte oder ein Brett. Dafür zuerst das Brett verkehrt auf die Form legen (!!!), auf beiden Seiten gut anpacken und mit einem Schwung umdrehen. Dabei kann die eine oder andere Kartoffel hängen bleiben. Macht aber nix, die stopfen Sie wieder zurück. Ich habe die Tarte zum Servieren wieder zurück in die Form gegeben, da das Gusseisen die Wärme gut hält. Zwecks Behübschung dürfen Sie nun auch noch extra Sesamkörner und Rosmarinnadeln darüber streuen. Auf jeden Fall würde ich Ihnen ein kühles Bier dazu empfehlen und vielleicht einen sonnigen Sitzplatz im Garten oder auf der Terrasse.

Weiterführende Links...
Sollte es Sie doch nach einer klassischen, süßen Tarte Tatin mit Äpfel gelüsten, dann kann ich Ihnen dieses Rezept (klick) von der Frau Neudecker empfehlen. Und die Alexandra vom Roughcutblog hat kürzlich eine Karottentarte (klick), ebenfalls zweckentfremdet, in Ihrem Schmortopf gebacken, wodurch sie mich erst auf die Idee gebracht hat und nein, es sind keine Würschtl, falls wer fragt.


Recipe in English...

Caramelized Potatoe Tarte Tatin with Sesame and Rosemary

I don't like kitchen tools that have only one single use. I prefer allrounders in my kitchen. A bowl is a good one, when it serves salad as well as pasta or even soup. My new iron-cast fish plate for example is  such a multi-talented thing, as it recently turned out. I made a tarte tatin in it and it worked well. My tarte became special in many ways. Who says a tarte has to be circular? And who says, a tarte tatin has to be sweet? Mine is savory and made of potatoes. Let them take a bath in caramel and olive oil, give spice to them with a little bit of vinegar, beer and soy sauce, and finally add aroma with rosemary and garlic. That sounds pregnant? Be sure, at the end all flavours will be in perfect harmony.

  • 800 g waxy potatoes
  • 2 tablespoons olive oil 
  • 50 g of granulated sugar 
  • 50 g butter 
  • 50 ml mild vinegar
  • 1 teaspoon salt 
  • 100 ml beer 
  • 1 tablespoon soy sauce 
  • 5 cloves of garlic 
  • a few small sprigs of rosemary 
  • sesame seeds, light and dark 
  • 1 pack of puff pastry 
  • grated nutmeg

1 Preheat the oven to 180 ° Celcius.

2 Peel the potatoes and cut it into thick slices of about 2 cm. Give them into a bowl and drizzle with olive oil. Peel garlic cloves, cut in half and set aside.

3 Make the caramel either in a separate pan or directly in an oven-proof pie dish. Line the pan with the sugar and heat slowly over medium heat until the sugar begins to melt. Don't stir and be patient! This will take a while. Take care that the sugar will not burn and keep in mind that caramel is very hot. Once the sugar has melted and get a nice golden brown color, add the butter, salt, vinegar, soy sauce and beer. Bring to the boil and let simmer for two to three minutes until it thickens a little bit. Then add the potatoes, put on the lid and bake in the oven for about 20 minutes.

4 In the meantime, prepare the pastry. Finely chop the needles of the rosemary. Roll out the puff pastry, sprinkle with some salt, grated nutmeg and the chopped rosemary. Press the spices with your hand or a rolling pin firmly. Then roll it up again and store in the refrigerator until further use.

5 When the potatoes are done, remove them from the oven. The sauce should be thick and glossy but you need at least half a centimeter of it in the pan. Otherwise the tarte will become dry without glaze. If the syrup is not enough or too thick, add more beer. This depends a little bit of the potatoes.

6 If you have used a separate pot, spread the caramel sauce on the bottom of a pie dish (do not use a spring-form, as these are not tight). Sprinkle in the sesame and layer the potatoes as close as possible. Fill the spaces with garlic and rosemary sprigs.

7 Now cover with the pastry and thuck in at the edges. Prick the pastry with a fork all over, so the liquid can evaporate.

8 Bake in the oven for about 25-30 minutes until the crust is golden brown.

9 Leave to cool for about 5 minutes (!!!) Then invert the tarte by using a serving plate. Sprinkle with some more sesame seeds, rosemary needles and salt flakes if you like and serve lukewarm with ice-cold beer.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii

My Instagrams



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Belugalinsen mit Honig-Senfdressing, Rosinen, Spinat und Grapefruits

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English...

Sie haben es vielleicht schon bemerkt... ich steh' auf Salat. Nebst Suppen und Süßspeisen gehören Salate in der Küche zu meinen liebsten Kindern. Verwunderlich, dass es auf meinem Blog nicht mehr Rezepte zu diesem Thema gibt. Darum habe ich mir für heuer vorgenommen der Sache etwas mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

In der Wiener Küche hat Salat leider keinen großen Stellenwert. Abgetan als Nebensächlichkeit, fristet er ein bedeutungsloses Dasein als Beilage zu allerlei Paniertem. Und was da dann in den Schüsseln als 'Gemischter Salat' daher kommt, ist oft ein trauriger Anblick. Er ist ein ungeliebtes Kind. Höchstens noch der klassische Erdäpfelsalat lässt das Wienerherz jubilieren, aber selten einer weiß heutzutage, wie ein solcher zubereitet gehört. Die Konkurrenz von Pommes und Ketchup ist bereits allgegenwärtig.

Dabei kann er so viel mehr sein. Ich mag ihn vor allem als Hauptgericht und verneige mich vor jedem Koch, der mir einen ordentlichen Salat auf den Tisch stellt. Die Kunst seiner Zubereitung ist nämlich eine sehr unterschätzte und weil er ja oft nur schnödes Beiwerk ist, wird auch noch gespart, sowohl an Zeit, als auch bei der Qualität der Zutaten. Das ist fatal, tut ihm nicht gut und hilft dem Ärmsten nicht weiter.

Als Hauptspeise sollte ein Salat gewisse Anforderungen erfüllen, meine ich, und vor allem sollte er natürlich sättigen. Die Zutaten müssen auch nicht notwendiger Weise roh sein. Ich bin ja keine Kuh und meine Verdauung verträgt nur ein gewisses Maß an kaltem, rohem Grünzeug. Ich mag gerne was Warmes in meinem Bauch, selbst wenn ich Salat esse. Dafür bieten sich Hülsenfrüchte an, wie Bohnen oder Linsen, oder auch Getreideprodukte. Zu meinen Favoriten gehören da sicher der Dinkel und die Gerste.

In Bezug auf das Dressing schätze ich den süß-sauren Geschmack und es ist jetzt kein Zufall, dass ich das Wort süß vor sauer schreibe. Schließlich lebe ich in Wien und dort ist der Salat traditionell ein ganz ein Süßer. Das ist nicht überall in Österreich so. Mancherorts sind Salate mehr sauer wie süß. Die Mutti zum Beispiel ist aus Oberösterreich und macht eine Salatmarinade, dass es einem die Unterhose hinten rein zieht, was wohl der Grund ist, warum ich Salat früher nicht so gerne mochte. Kinder schätzen den sauren Geschmack nicht besonders. Fairer Weise muss ich dazu sagen, dass sich die Mutti, besser gesagt ihre Salatmarinade, schon wesentlich verbessert hat. Auch hat der Papa, welcher für den Einkauf zuständig ist, mittlerweile verstanden, dass der billigste Essig im Supermarkt nicht unbedingt der beste ist, was die Mutti in punkto Salat gleich ein paar Schritte nach vorne katapultierte.





Es mag Sie verwundern, dass ich die Bezeichnung Salatmarinade verwende. Das ist in Österreich aber durchaus üblich, obwohl nicht ganz richtig. Unter Marinieren wird eigentlich das längere Einlegen von Speisen in einer Flüssigkeit verstanden, die ölig und/oder säurehältig sein kann. Meistens dient dies der Vorbereitung von Lebensmittel, die später noch weiter verarbeitet werden. Eine Salatmarinade hingegen wird in der Regel erst kurz vor dem Servieren dazugegeben, als finaler Akt sozusagen, und umhüllt die Komponenten mehr, als dass sie in sie eingeht. Vor allem Blattgemüse leidet sehr, wenn es zu früh damit in Berührung kommt. Aber egal, bei uns in Österreich heißt eben alles was über einen Salat geschüttet wird, ob Sauce, Vinaigrette, Dressing oder sonstwas... schlichtweg Marinad'. Und in diesem speziellen Fall, nämlich meinem lauwarmen Linsensalat, ist das nicht einmal ganz so falsch. Hier lässt man die Linsen tatsächlich, wenn auch nur für kurze Zeit, durchziehen. Und die Marinad' dafür geht ungefähr so...

  • 6 EL Apfelessig 
  • 2 TL Honig oder für Veganer 1 EL Agavendicksaft
  • 2 TL Senf - nach Geschmack mild oder auch ein bisserl scharf, aber kein grobkörniger
  • 6 EL hochwertiges, natives Rapsöl
  • 1 kleine Zehe Knoblauch - kann auch weg gelassen werden, falls jemand empfindlich ist
Vor allem die Essigmenge kann nach persönlichem Geschmack und nach verwendeter Sorte angepasst werden. Ich empfehle jedoch zunächst einmal diese Kombination. Die hat bis jetzt noch jedem geschmeckt. Nachschenken können Sie sich dann immer noch ;-)

Für den Salat brauchen Sie...

  • 200 g getrocknete Belugalinsen 
  • 60 g Rosinen - das sind ungefähr eine Handvoll;
  • 2 rosa Grapefruits
  • 1 Handvoll junger Spinat - Babyspinat oder auch die verlesenen, ganz feinen Blätter von Wurzelspinat
  • einige Stängel frischer Koriander - ersatzweise geht auch Petersilie, aber ich finde den Koriander hier eine Spur interessanter
  • Salz
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Ich verwende am liebsten Belugalinsen, da sie sehr schnell gar werden und nicht eingeweicht werden müssen. Der Salat kann daher auch spontan gemacht werden.

Für die Garnitur...
  • 1 rote Zwiebel
  • 1 EL Apfelessig

1 Belugalinsen abspülen und nach Anleitung auf der Verpackung zubereiten. In der Regel werden sie mit Wasser im Verhältnis 1:3 ungefähr 20-25 Minuten gekocht. Achten Sie darauf, dass Sie nicht zu weich werden. Die Linsen sollten noch Biss haben und ihre Form behalten. Bedenken Sie auch, dass sie nicht mit kaltem Wasser abgeschreckt werden und daher noch leicht nachgaren.

Wenn die Linsen fertig sind, in einem Sieb gut abtropfen lassen. Nicht abspülen!

2 Während die Linsen garen, bereiten Sie zunächst die Marinade zu. Den Knoblauch schälen und fein reiben. Gemeinsam mit allen anderen Zutaten in ein Schraubglas geben. Deckel gut verschließen und ordentlich durchschütteln.

3 Salat waschen, verlesen und trocken schleudern.

4 Grapefruit filetieren. Den Saft zwar auffangen und trinken, aber nicht für den Salat verwenden. Eine Videoanleitung für das Filetieren von Zitrusfrüchten finden Sie an dieser Stelle.

5 Korianderblätter von den Stängel zupfen und zur Seite stellen.

6 Die Zwiebel in feine Scheiben hobeln und in einer kleinen Schüssel mit dem Essig vermengen.

7 Sobald die Linsen fertig sind, diese in einem Sieb gut abtropfen lassen und in eine Schüssel geben. Marinade noch einmal kurz aufschütteln und die Linsen noch heiß mit gut zwei Drittel davon vermischen. Zur Seite stellen und mindestens 15 Minuten durchziehen lassen. Dabei gelegentlich umrühren.

8 Anschließend salzen und mit frisch gemahlenem Pfeffer würzen. Rosinen, Koriander und Spinat dazugeben und gut vermengen.

9 Erst ganz zum Schluss die Grapefruit untermischen. Die zarten Filets zerfallen leicht.

Die restliche Marinade und die Zwiebel separat dazu servieren. Nicht jeder mag das. Der Herr Ziii zum Beispiel kann rohe Zwiebel nicht ausstehen. Ich schätze diese sehr, außer ich möchte nachher noch mit dem Herrn Ziii schmusen.

Die Linsen können natürlich auch über Nacht im Kühlschrank marinieren. Außerdem eignet sich der Salat hervorragend als Bürolunch. Dann aber Spinat, Grapefruit und Kräuter extra einpacken und erst unmittelbar vor dem Essen untermischen. Die Zwiebel würde ich in diesem Fall weglassen.

Ich esse den Salat am liebsten ohne was dazu. Er passt aber auch gut zu einem Gupferl Schafkäse und Brot. Außerdem geht er wunderbar zu gebratenem oder gegrilltem Fleisch, wenn Sie doch mehr wollen... ein feines Steak zum Beispiel oder auch ein gebratenes Schweinskotelett.


Nachtrag: Aufgrund des Interesses an meinem Salatbesteck... es ist aus Olivenholz und ich habe es vor einiger Zeit bei 'Grüne Erde' gekauft.


Recipe in English...

Beluga Lentils with Honey Mustard Dressing, Raisins, Spinach and Grapefruits

I adore salads. Have I already mentioned that? Besides soups and sweet dishes, salads are my favourite food. I can't believe that there are not more salad recipes on my blog. I guess this will be my task for the year. Let's start with this hearty lentil salad. You can eat it as a starter as well as a full meal or even pick it up for a healthy office lunch. Let the lentils hang out with the dressing in the fridge over night and keep the other ingredients seperate.


For the dressing...
  • 6 tablespoons cider vinegar 
  • 1 tablespoon honey (or agave nectar)
  • 2 tsp mustard 
  • 6 tablespoons canola oil 
  • 1 clove of garlic 

For the salad...
  • 200 g dried beluga lentils 
  • 60 g raisins - these are about a handful; 
  • 2 pink grapefruits 
  • 1 handful of baby spinach 
  • some fresh coriander or parsley
  • salt 
  • freshly ground black pepper

For garnishing...

  • 1 red onion 
  • 1 tablespoon apple cider vinegar


1 Rinse the lentils and cook the lentils in water for about 20 minutes. But do not overcook! They should still retain a slight tooth.
When they are done, drain well in a colander but do not rinse!

2 While the lentils are simmering, prepare the dressing . Peel the garlic and grate it finely. Put it together with all other ingredients in a twist-off-jar. Shake well.

3 Wash the spinach and dry in a spinner.

4 Fillet the grapefruits. Catch the juice for a drink, but do not use for the salad.

5 Roughly chop the cilantro and set aside.

6 Cut the onion into thin slices and mix with the extra vinegar.

7 When the lentils are done, drain and place them in a bowl. Shake the dressing again and mix two-third of it with the hot lentils. Set aside and allow to infuse for at least 15 minutes. Stir occasionally.

8 Then season with salt and freshly ground pepper. Add the raisins, cilantro and spinach and mix well.

9 At the very end add the grapefruit fillets. They easily fall apart.

10 Serve with the rest of the dressing and the onions.


Greetings from Vienna. Yours truly, Mrs Ziii



My Instagrams




Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Marillenblütenregen und Wachauer Laberl

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English...

Letzte Woche ruft mich der Herr Ziii vom Büro aus an und meint: "Die Wachau steht in voller Marillenblüte! Fahr' ma hin?" Freilich blühen die Marillen nicht, sondern nur die Bäume, weiß ich eh, aber egal, schön zum Anschauen ist sie jedenfalls, die Marillenbaumblüte mit ihren spektakulären, rosa Wuscheln. Grundsätzlich bin ich auch ein großer Freund der Natur und ihrer gewaltigen Schauspiele, aber gewundert hat mich, was denn der Herr Ziii damit zu schaffen hat... und die Lösung war simpel, wie halt Männer oft gestrickt sind ;-)... an jenem Tag hat sich bei einem österreichischen Radiosender eine Hörerin per Telefon gemeldet, die offensichtlich gerade auf dem Weg durch die Wachau war. Im Blütenrausch und mit orgastischem Verzücken setzte sie Österreich via Radio darüber in Kenntnis, dass in der Wachau eben gerade jetzt die Marillen blühen und das der helle Wahnsinn sei. Der Radiosender, ganz auf lustig, hat die euphorische Ansprache der sinnenstaumeligen Dame noch Stunden dananch immer wieder eingespielt, als 'Das Wichtigste zum Tag', was zur Folge hatte, dass am Samstag darauf halb Österreich in die Wachau pilgerte, ganz so wie in der berühmten Filmszene aus 'Harry met Sally' ..."Wir hätten bitte gerne das Gleiche, was die Dame da drüben hatte." Ja, und der Herr Ziii hat es ebenfalls gehört, das Wichtigste zum Tag, und wenn er auch sonst nicht so der Naturbursch ist, wollte er stande pede hin... einfach so, zwegens dem Vergnügen.

Wir haben uns dann auf den Sonntag geeinigt und das nicht ohne Grund. Der Wetterbericht kündigte für den Samstag frühlingshafte Temperaturen an und einen strahlend blauem Himmel, für den Sonntag jedoch einen Temperatursturz, dicht bewölkt und zeitweise Regen. Weil Marillenblüten von Natur aus schon kitschig sind und nicht noch extra einen blauen Himmel brauchen, entschied ich mich, ganz Fotografin, für den Sonntag. Sowieo bin ich ein Regentyp. Ein bisserl verregnete Landschaften im sanften Nebel finde ich grundsätzlich stimmungsvoller... von mir aus auch romantischer... was zum geplanten Abenteuer auch eindeutig besser passte.


Für alle Leser, die nicht wissen, wovon ich hier rede, ein paar Informationen in aller Kürze... als Wachau wird das Tal zwischen den Städten Melk und Krems bezeichnet. Die Landschaft ist geprägt vom Donaustrom und den sanften Hügeln, die sich zu seiner linken erheben. Aufgrund des fruchtbaren Bodens und der besonderen klimatischen Bedingungen, wurden das Tal und die Südhänge schon seit jeher landwirtschaftlich genutzt. Im Vordergrund standen dabei immer der Wein- und Obstanbau und vor allem die Marillen finden in dieser Gegend besonders günstige Vorraussetzungen. Es entstand eine ausgeprägte Kulturlanschaft. Weingärten und Steinmauern bestimmen heute das Bild. Das Gebiet wurde im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Der schönste Teil der Wachau befindet sich zwischen den Ortschaften Spitz und Dürnstein. Erstere wurde in den 60-er Jahren durch den österreichischen Spielfilm 'Mariandl' berühmt. Letztere ist das Eintrittstor der Wiener in die Wachau, weil weiter östlich, und dort befindet sich auch der Wiener liebstes Standesamt, sagt man. Knapp eine Stunde braucht es von Wien aus, um mit dem Auto in die Wachau zu kommen. Außerdem gibt es regelmäßige Schiffsverbindungen. Obgleich die Wachau mittlerweile vom Tourismus geprägt ist, ist sie allemal einen Ausflug wert, besonders dann, wenn sie in voller Blüte steht...





Kulinarisch gesehen ist vor allem der Weinbau von Bedeutung und ein Marillenknödel schmeckt angeblich nur mit Wachauer Marillen so, wie er schmecken sollte. Darüberhinaus gibt es aber auch noch das Wachauer Laberl, welches sich vor allem in Wien großer Beliebtheit erfreut. Erfunden wurde es von einem Bäcker aus Dürnstein, dem Schmidl, in dessen Geschäft noch heute das Gebäck nach altem (geheimen) Rezept von Hand produziert wird. Wer einmal schon ein Wachauer Laberl vom Schmidl gegessen hat, weiß, dass das seinige nicht jenem gleicht, das in den Wiener Bäckereien verkauft wird. Die Wiener haben sozusagen eine eigene Variante davon entwickelt. Dieses enthält einen größeren Anteil an Roggenmehl, ist daher dunkler und wird fast immer mit Kümmel gewürzt. So habe ich es vor vielen Jahren kennen gelernt. Ein echtes Wachauer vom Schmidl kommt ohne Kümmel daher und ist heller, fast schon wie eine Semmel. Auch vom Aussehen, mit dem gedrehten, nach oben zeigendem Schluss, erinnert es ein bisserl an eine schlampert geschlagene Semmel. Ich behaupte jetzt mal ganz frech, dass der Schmidl eigentlich eine solche backen wollte, das Projekt aber ein bisserl in die Hosen gegangen ist. Ein Wiener, der dies sah, hat sich daraufhin hämisch vergnügt und das Wachauer Laberl geboren... meine Version der G'schicht, wie gesagt!

Die Qualität des Gebäcks beim Schmidl ist übrigens ausgezeichnet, aber ein Originalrezept habe ich natürlich keines... ist ja geheim... und weil ich nicht so die erfahrene Brotbäckerin bin, macht es auch keinen Sinn ein eigenes zu entwickeln. Gefunden habe ich dafür ein Wiener Rezept für Wachauer Laberl, so wie diese eben hier gebacken werden, mit mehr Roggenmehl und Kümmel drin. Das Rezept stammt von der Familie Ströck, einer eingesessenen Wiener Bäckerfamilie. Überarbeitet wurde es schon einmal vom Lutz, dem Backprofi vom Plötzblog, mit weniger Germ und längeren Gehzeiten. Ich habe den goldenen Mittelweg gewählt und es so gemacht...

Vorteig...

  • 100 g glattes Mehl (in Deutschland Type 550)
  • 70 ml kühles Wasser
  • 2,5 g Germ

Hauptteig...

  • 600 g glattes Mehl (in Deutschland Type 550)
  • 150 g Roggenmehl 960 (in Deutschland 997 oder 1150)
  • 20 g Salz - hier habe ich wesentlich mehr verwendet
  • 1 EL grob gemahlener Kümmel - mit dem Mörser gestoßen
  • 400 ml kühles Wasser
  • 10 g frischer Germ
  • 20 g Gerstenmalz - hier habe ich ebenfalls die Menge erhöht
  • 20 ml Öl

1 Für den Vorteig den Germ im Wasser auflösen und mit dem Mehl vermischen. Mit einem feuchten Tuch abdecken und zwei Stunden bei Zimmertemperatur gehen lassen. Dann in den Kühlschrank stellen und über Nacht, ungefähr 15 Stunden weiter entwickeln.

2 Für den Hauptteig alle trockenen Zutaten in eine Rührschüssel geben und vermengen und den Vorteig dazu geben. Den Germ im Wasser auflösen, das Öl dazu geben und das Gerstenmalz. Alles in die Schüssel mit den trockenen Zutaten leeren.

3 Mit der Küchenmaschine ungefähr zehn Minuten auf mittlerer Stufe kneten, bis der Teig schön glatt ist. Es geht natürlich auch mit der Hand, aber da müssen Sie ordentlich zupacken, den der Teig ist sehr fest.

4 Anschließend mit einem feuchten Tuch abdecken und an einem warmen Ort ohne Zug ungefähr 1,5 Stunden gehen lassen. Nach den ersten dreißig Minuten noch einmal kurz durchkneten. Der Teig sollte sich nach dieser Zeit mindestens verdoppelt haben.

5 Den Teig zu einer dicken Rolle formen und in 16 gleich große Stücke teilen. Zuerst halbieren, dann vierteln, etc..

6 Die Stücke etwas flach drücken und dann mit der Hand zur Kugel formen, indem der Teig sternförmig zur Mitte hin gezogen wird. Mit dem Schluss nach unten in Roggenmehl setzen, abklopfen und mit dem Schluss nach UNTEN! auf ein Backblech geben. Abstand halten, denn die Laberl gehen noch auf.

7 Mit einem sauberen Geschirrtuch abdecken und an einem warmen Ort ohne Zug noch mindestens eine weitere Stunde gehen lassen. Es kann aber auch mehr sein, je nach dem wie wohl sich der Teig an seinem Ort fühlt. Die Laberl sollten sich verdoppeln.

8 Kurz vor dem Backen die Teigstücke umdrehen. Vorsichtig, damit der Teig nicht wieder zusammenfällt. Dann noch mal eine Viertel Stunde gehen lassen.

9 Im wirklich gut vorgeheizten Backrohr bei 240 Grad fallend auf 200 Grad mit Dampf backen.


...schreibt der Lutz. Selig sind die, die so ein neumodisches Kombibackrohr haben. Ich leider nicht. Darum wird die Kruste bei meinen Laberln auch nicht so, wie sie sollte. Obwohl ich nach dem Einschieben vom Blech eine Tasse Wasser auf den Boden des Backrohrs schütte und außerdem nach zehn Minuten die Tür kurz aufreiße und mit der Sprühflasche alles anfeuchte, wird sie immer ein bisserl stumpf und nicht so schön knusprig und splittrig, wie ich sie gerne hätte. Mein neues Küchenprojekt heißt daher Kombi-Backofen!

Am besten schmecken mir die Laberl übrigens, lauwarm, mit leicht gesalzener Butter zu einer Kartoffelsuppe, im Garten, mit Blick auf die Steinmauern... oder auch der da...





Der oben erwähnten Dame bin ich im Übrigen außerordentlich dankbar für ihren Anruf. Sonst hätte sich der Herr Ziii nie vom Büro aus gemeldet und gerufen: "Die Wachau steht in voller Marillenblüte!", was mit Sicherheit die wichtigste Meldung zum Tag war, ihr Ahnungslosen vom Radio ;-)

Weiterführende Links...
Das Ströck-Rezept finden Sie unter diesem Link. Zum Plötzblog geht es hier entlang.



Recipe in English...

Wachauer Bread Rolls

Last weekend Mr Ziii and I jaunted to the Wachau. This is an Austrian Valley shaped by the Danube river with an extensive hilly landscape on its left side. It is inscribed in the UNESCO List of Heritage Sites and characterized by agricultur, especially winegrowing and fruit cultivation. The valley is famous for its apricots and now it is the time when the trees are blooming. Thousands and millions of pink blossoms spread over the vineyards. The most beautiful part of the Wachau begins at Dürnstein, a small medieval village on a hill. It can be reached by car within one hour from Vienna. If you will ever come there, go to the bakery Schmidl and grap some 'Wachauer Laberl', a kind of traditional bread rolls spiced with caraway seeds. Meanwhile you can make them by your own. Here's the recipe...

poolish...

  • 100 g al purpose flour 
  • 70 ml of cool water 
  • 2.5 g fresh yeast 


rolls...

  • 600 g all purpose flour 
  • 150 g rye flour 
  • 20 g salt
  • 1 tablespoon coarsely ground caraway seeds (in a mortar)
  • 400 ml of cool water 
  • 10 g fresh Germ 
  • 20 g barley malt 
  • 20 ml oil


1 Dissolve yeast in the water and mix with the flour. Cover with a damp cloth and let rise at room temperature for about two hours. Then place in the fridge overnight, about 15 hours.

2 Put all the dry ingredients in a big bowl and mix well. Dissolve the yeast in the water, add oil and malt. Add all wet ingredients into the bowl with the dry ones.

3 Knead the dough for about ten minutes at medium speed.

4 Cover with a damp cloth and let rise in a warm place about 1.5 hours. After the first thirty minutes knead again briefly. At the end the dough should have doubled in size.

5 Form the dough into a thick roll and divide into 16 equal pieces. Cut in half, then into quarters...

6 Make them flat a little bit and then shape a ball with your hands.  Set in rye flour seam side down. Then place on a baking sheet, seam side down (!).

7 Cover the rolls with a clean dish towel and let rise in a warm place until dobled in size. This will take about 1.5 hours, but can last longer, depending on the place you choose.

8 Turn the rolls carefully before baking, seam side up now, and leave again for fifteen minutes.

9 Bake in the pre-heated (!) oven at 240° Cesius falling to 200 degrees with steam.


By the way... the best way to eat Wachauer Rolls is with lightly salted butter and creamy potatoe soup, overviewing the vineyards and apricot trees ;-)


Greetings from Vienna, yours truly Mrs Ziii


My Instagrams...

Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Noch schnell ein Orangenkuchen...

$
0
0







Please scroll down for the recipe in English...

Irgendwann kommt der Tag, an dem Ihnen schmerzlich bewusst wird, dass das Ende naht. Sie kommen vom Einkauf zurück, holen die Orangen aus dem Korb, schneiden die Früchte auf und stellen fest... das war’s! Die Saison ist vorüber. Die leuchtenden Farben, sonst irgendwo zwischen Orange, Pink und Dunkelrot, wirken müde und blass. Das Fruchtfleisch ist trocken, der Geschmack fad. Kein Saft, keine Kraft!

Spätestens, aber wirklich allerspätestens dann, sollten Sie diesen Kuchen gebacken haben. Besser gewesen wäre, schon vorher, wenn die Früchte was taugen, doch jetzt noch schnell in der letzten Sekunde durch den Türspalt huschen geht auch. Verbrauchen Sie die müden Orangen bevor sie in der Obstschale verrotten und erweisen Sie ihnen die Ehre dieses Kuchens...

  • 3 Eier
  • 200 g Zucker
  • 250 g Mehl
  • ½ TL Backpulver
  • ¼ TL Natron
  • ¼ TL Salz
  • 150 ml frisch gepresster Orangensaft
  • 150 ml Olivenöl
  • 1 EL Orangenlikör
  • Orangenabrieb von drei Bioorangen

Für die Glasur...
  • 1 EL Zitronensaft
  • ungefähr 80 g Staubzucker



Zubereitung...

1 Backrohr auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

2 Eine Kastenform ausbuttern. Einen Bogen Backpapier so zuschneiden, dass Sie die Kastenform damit auslegen können und das Papier an den Längsseiten noch übersteht.

3 Das Mehl sieben und mit Salz, Backpulver und Natron mischen.

4 Orangen mit warmem Wasser abwaschen und die Schale abreiben. Arbeiten Sie sorgfältig und vergeuden Sie nichts. Sie brauchen mindestens einen Esslöffel Schalenabrieb. Darin sitzt der ganze Geschmack des Kuchens.

5 Anschließend die Orangen auspressen und 150 ml davon abmessen. Den Saft mit dem Orangenlikör mischen.

6 Die Eier mit der Küchenmaschine leicht schaumig aufschlagen. Dann unter ständigem Rühren den Zucker langsam einrieseln lassen. Anschließend noch mindesten 5 Minuten weiterrühren bis die Eimasse sehr steif und fast weiß ist.

7 Orangenabrieb einrühren.

8 Abwechselnd die Mehlmischung und den Orangensaft untermischen, ein Teil Mehl, ein Teil Flüssigkeit. Arbeiten Sie jedoch zügig, in drei oder vier Etappen und rühren Sie gerade soviel, dass sich die Zutaten verbinden, da die Luft sonst wieder entweicht, die Sie zuvor mühsam in die Ei-Zuckermischung eingeschlagen haben.

9 Erst ganz zum Schluss das Olivenöl per Hand unterheben. Besonders hochwertige Olivenöle können nämlich beim Rühren mit einem elektrischen Mixer bitter werden. Wenn Sie sicher wissen, dass Ihr Olivenöl sich geschmacklich nicht verändert, können Sie es auch gemeinsam mit dem Orangensaft einrühren.

10 Die Masse in die Kastenform füllen und sofort in den Ofen schieben. Der Teig duldet keine Stehzeiten.

11 Im vorgeheizten Rohr ca. 55-65 Minuten backen. Nach ungefähr 40 Minuten die Temperatur auf 160 Grad reduzieren und falls notwendig das Papier einschlagen, damit der Kuchen nicht zu dunkel wird. Vor dem Entnehmen die Stäbchenprobe machen und prüfen, ob der Kuchen durchgebacken ist. Vor dem Glasieren auskühlen lassen.

12 Glasur... Einen Esslöffel Orangensaft mit soviel Staubzucker verrühren, sodass eine dicke und gerade noch streichfähige Paste entsteht. Diese in die Ecke eines Plastikbeutels füllen, oben zudrehen und mit der Schere die Spitze der Ecke abschneiden. Die entstehende Öffnung sollte nicht größer wie einen Millimeter sein. Den Kuchen damit verzieren und die Glasur mindestens eine Viertelstunde trocknen lassen.





Adieu, ihr lieben Zitrusfrüchte, bis zum nächsten Jahr...


Links...
Einen ganz ähnlichen Kuchen und zusätzliche Informationen über die Kunst des Rührteigs hat erst vor kurzem Miss Boulette hier (klick) gepostet.


Recipe in English...


Orange Cake

It's time to say good bye to the last citrus fruits. The sason is nearly over now. Honour them with this fantastic and simple cake...

  • 3 eggs 
  • 200 g of sugar 
  • 250 g of flour 
  • ½ tsp baking powder 
  • ¼ tsp bicarbonate of soda 
  • ¼ tsp salt 
  • 150 ml freshly squeezed orange juice 
  • 150 ml olive oil 
  • 1 tablespoon orange liqueur 
  • Orange zest of three Bioorangen 


For the icing

  • 1 tablespoon lemon juice 
  • about 80 g icing sugar


1 Preaheat the oven to 180 degrees Celcius (no fan).

2 Line a loaf pan with baking paper.

3 Mix the flour with salt, baking powder and baking soda .

4 Wash the oranges with warm water and zest them. Work carefully and do not waste anything. You need at least a tablespoon of fine orange zest. All the flavour of the cake is in it.

5 Then squeeze the oranges and measure out 150 ml of it. Mix the juice with the orange liqueur .

6 Whisk the eggs with the food processor slightly frothy. Then sprinkle in the sugar slowly, stirring constantly. Then continue to stir at least 5 minutes until the egg mixture is very stiff and almost white.

7 Stir in the orange zest.

8 Stir in the flour mixture and orange juice, one part flour, one part liquid. Work quickly, in three or four stages and stir just enough to combine the ingredients.

9 At the very end, fold in the olive oil by hand. Sometimes high-quality olive oils can in fact be bitter when stirred with an electric mixer . If you are sure that your olive oil does not change its flavour, you can also stir it together with the orange juice.

10 Pour the mixture into a loaf pan lined with baking paper and put into the oven immediately.

11 Bake for about 55-65 minutes in the preheated oven. After about 40 minutes reduce the temperature to 160 degrees. Leave to cool before glazing.

12 Icing ... mix a tablespoon of orange juice with as much icing sugar, so that a thick and just barely spreadable paste. Fill it in the corner of a plastic bag and twist it. Cut with a scissors the top of the corner. The opening should not be larger than one millimeter. Decorate the cake and let the glaze dry for at least a quarter of an hour.


My Instagrams



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Frühling in Prag und Baumkuchen vom Holzfeuer...

$
0
0
Wien, Budapest und Prag... die drei Zentren der ehemaligen Donaumonarchie sind durch ihre Geschichte untrennbar miteinander verbunden. Wien kenne ich wie meine Westentasche und Budapest is a scho fad. Doch nach Prag hat es mich bisher noch nie verschlagen, obwohl die tschechische Hauptstadt gerade mal dreihundert Kilometer von Wien entfernt liegt. Zeit war's und wer Frau Ziii auf Facebook oder Instagram folgt, weiß es auch sicher schon... Ostern war Frühling in Prag!

Fünf Tage lang bin ich zu Fuß durch die Innenstadt gelatscht und etwas anderes muss man in Prag nicht gesehen haben, obwohl Sightseeing eigentlich nicht zu meinen liebsten Beschäftigungen gehört. Ich kugle mich gerne von einem Kaffeehaus ins nächste, aber einige der großen historischen Plätze sollte man in Prag schon besucht haben. Die Burganlage ist wirklich beeindruckend und damit meine ich mehr das Drumherum, nicht das Innendrin. Es handelt sich zwar um das größte geschlossene Burgareal der Welt, es ist aber im Inneren spektakulär verschachtelt und total unaufregend. Von außen betrachtet ist es jedoch ausgesprochen imposant und in den riesigen Gartenanlagen, die den Gebäudekomplex umgeben, kann man sich regelrecht verlieren. Ein Aussichtspunkt jagt den nächsten und das der Burg zu Füßen liegende Burgviertel gehört sicher zu den reizvollsten Gegenden in Prag.

Der schönste Weg um dorthin zu gelangen, führt über die berühmte Karlsbrücke und ich sage Ihnen... ich habe noch nie so einen Haufen Touristen auf einem Fleck gesehen. Der Strom schiebt sich über die Brücke hinauf zur Burg und es scheint als würde es in dieser Stadt keinen anderen Weg hinauf geben. Kaum biegt man aber in eine Seitengasse ein, sind die Straßen menschenleer. Very strange, indeed!


Die Brücke selbst ist eine der ältesten Steinbrücken Europas. Mit sechszehn Bögen überspannt sie den Fluss und wird von über dreißig Steinstatuen gesäumt. Von ihr aus soll der Heilige Nepomuk in die Fluten der Moldau gestürzt worden sein. Sein Denkmal erinnert daran.

Die Schönheit der Brücke geht jedoch in der Touristenmasse völlig unter. Um sie in ihrer ganzen Herrlichkeit betrachten zu können, müssen Sie schon um fünf Uhr aufstehen oder, noch besser, gleich gar nicht schlafen gehen.

Einfacher und nicht weniger schön ist der Blick auf die Brücke von der Insel Kampa aus. Sie teilt die Moldau in einen Seitenkanal und den Hauptstrom. Von der südlichsten Spitze des Kampa-Parks hat man einen direkten Blick auf die Karlsbrücke. Die Grünflächen und ruhigen Parkbänke sind perfekt für ein kleines Picknick.


Aber auch die Ufer der Moldau geben einiges her...

Die Prager Altstadt hingegen ist ein trauriger Anblick. Architektonisch wunderschön, mit vielen kleinen Gassen, aber Touristen, soweit das Auge reicht und ein geschmackloser Souvenirladen neben dem anderen. Nicht ein Foto habe ich Ihnen mitgebracht!

Die vielen roten Straßenbahnen haben mir da schon mehr Spaß gemacht und die Ecke Na Porici und Havlickova war überhaupt meine Lieblingsstraßenbahnkreuzung. Die Züge queren dort im Minutenrhytmus, die einen links, die anderen rechts, und jeder einzelne Straßenbahnfahrer muss aussteigen und sich mit einer Eisenstange die Weichen stellen. Mit ein bisserl Glück steigt dann so ein Langhaariger mit Ray Ban aus und lässt sich fürs Foto den Wind durch die Mähne streichen.

Prag ist übrigens keine Stadt für High-Heels. Kopfsteinpflaster ohne Ende...

...vielleicht gibt es deswegen so viele Cáfes und Restaurants?

Eigentlich dachte ich, dass Wien die Stadt der Kaffeehäuser ist, aber Prag hat da um einiges mehr zu bieten. Die Dichte an prunkvollen Etablissements dieser Art ist bemerkenswert. Eines davon befindet sich übrigens direkt an oben erwähnter Straßenkreuzung... das Café Imperial. Das untere Foto zeigt das Café Savoy, welches am Ende der Brücke der Legionen liegt, von der aus Sie auch die Insel Kampa erreichen können.

Am schönsten fand ich das Café Louvre auf der Národni, unweit der Passage Lucerna. Fragen Sie mich jetzt nicht, warum in letzterer ein Pferd verkehrt von der Decke hängt, aber die Passage ist wunderschön und trägt den Charme der frühen Moderne. Ein bisserl morbid schon, aber mit erkennbaren Tendenzen zur Gegenwart. Überhaupt scheint sich in der Gegend zwischen Národni und der Passage Lucerna das junge Prag zu entwickeln, ähnlich des 6. oder 7. Bezirks in Wien. Das Fräulein jedenfalls war hocherfreut über ihren Schokoladekuchen in der Patisserie St. Tropez, ein Kaffehaus, äußerlich aus den frühen 20-er und innwändig mit neuzeitlicher rosaroter Cupcaketapete an der Wand. Ich persönlich fand das dargebotene Kuchenwerk allerdings weniger erbaulich, das Flair hingegen schon.
Kulinarisch gesehen hat sich mir Prag ganz traditionell gezeigt. Deftige böhmische Küche und Bierlokale sind allgegenwärtig. Das Authentischste von allen ist sicher der 'Goldene Tiger' in der Prager Altstadt. Gefüllt bis auf den letzten Stehplatz, gezapftes Bier, soweit, sogut, nur leider ein Raucherlokal. Wurscht. Muss trotzdem sein.

Junge, unkomplizierte Küche auf hohem Niveau ist in Prag leider noch Mangelware. Darum sollten sie das Sansho auf keinen Fall auslassen... Tacos mit Ceviche vom Zander, Entenburger mit asiatischen Kräuter und so...

Das Fräulein fand das Glück auf der Straße... Trdelnik... Baumkuchen, die dort an jeder Straßenecke verkauft werden. Aber nicht alle sind gut. Leider. Es hilft, sich an folgende Regeln zu halten... Die Trdlo, also die Stange auf der die Kuchen gebacken werden, muss aus Holz sein, nicht aus Metall. Und dort wo die meisten Leute stehen, schmeckt es auch am besten. Nicht weil die Herde es am besten weiß, sondern weil das Gebäck wegen der hohen Nachfrage nur kurz über dem Feuer hängt und dabei weich und saftig bleibt. Anderswo sind die Baumkuchen oft hart und trocken.

Am allerbesten schmecken sie sowieso selbst gemacht...

  • 500 g glattes Mehl
  • 250 ml Milch
  • 50 g Butter
  • 50 g Zucker
  • 1/2 TL Salz
  • 2 Eier
  • 10 g Germ

  • 3-4 TL Kristallzucker
  • 1/2 TL gemahlener Zimt
  • eventuell 1 EL grob gehackte Nüsse
  • geschmolzene Butter zum Bestreichen

Zubereitung

1 Mehl, Zucker und Salz in eine Schüssel geben und mischen. 

2 In der Mitte eine große Vertiefung machen und den Germ hinein bröckeln.

3 Milch leicht erwärmen (Handwarm! - nicht mehr wie 40 Grad, da sonst die Hefe abstirbt). Mit einem Teil der Milch die Vertiefung füllen. Vorsichtig mit einem Kochlöffelstiel umrühren bis sich der Germ aufgelöst hat. Dann etwas Mehl von der Seite einrühren, bis sich in der Mitte ein zähflüssiger Teig gebildet hat (=Dampferl).

4 Mit einem Tuch abdecken und gehen lassen, bis das Dampferl schön aufgegangen ist und Blasen bildet.

5 In der Zwischenzeit die Butter in der handwarmen Milch auflösen und die Eier dazugeben. Mit einem Schneebesen gut verschlagen.

6 Sobald das Dampferl aufgegangen ist, die Eiermilch dazugeben und alles zu einem festen Teig kneten. 

7 Mit einem Tuch bedecken und an einem warmen Ort gehen lassen, bis sich die Masse verdoppelt hat und Blasen wirft oder auch über Nacht an einem etwas kühleren Ort.

8 Den Teig in kleine Portionen teilen und diese zu dünnen Würsten wutzeln. 

9 Einen dicken Holzstock mit Butter bepinseln und den Teig nicht zu eng um die Stöcke schlingen. Den Anfang und das Ende dabei gut verschließen. Die Stöcke vorsichtig rollen, damit die Zwischenräume sich gut schließen.

10 Zucker mit Zimt und Nüssen mischen und auf ein Stück Backpaier streuen. Den Teig auf den Stöcken mit Butter bepinseln und fest in der Zuckermischung wälzen.

11 Anschließend die Stücke beim Feuer oder auch am Griller bei mäßiger Hitze bräunen. Dabei ständig drehen. 
In den Straßenbuden von Prag wird der Kuchen zuerst gebräunt und anschließend gezuckert. Wir haben beide Varianten probiert und festgestellt, dass uns die Baumkuchen besser schmecken, wenn sie gleich gezuckert werden und der Zucker beim Bräunen leicht karamellisiert.


Weiterführende Links...

Sansho... moderne Fusionsküche mit ökologischem Bewusstsein
NEB.O... asiatisch, jung, modern, für ein schnelles Mittagessen gut
Goldener Tiger... traditionelles Bierlokal in der Husova 228/17
Francouzska... elegantes Restaurant der gehobenen Klasse mit wunderschönem Jugendstil-Interieur, internationale, klassische Küche
Café Louvre... traditionelles, aber schickes Kaffehaus, modern geführt
Café Savoy... elegantes Kaffehaus mit eigener Patisserie im Untergeschoß


My Instagrams




Urlaubsgrüße aus Prag von Frau Ziii...

Gebratener Spargel mit Vinaigrette und ein Menü für Madame

$
0
0
MADAME lässt bitten... für die Foodseiten der Juniausgabe des deutschen Mode- und Lifestylemagazins wurde ein leichtes Sommermenü angefragt. Ich durfte mich bei diesem Auftrag sowohl der Fotos, als auch der Rezeptentwicklung annehmen und wie so mancher vielleicht weiß, mache ich sowohl das Eine, als auch das Andere gern. Allerdings zeichnete sich sehr früh schon ein Dilemma ab, denn auf meinem Blog versuche ich Rezepte möglichst unkompliziert zu gestalten. Niemals habe ich bisher ein dreigängiges Menü veröffentlicht und die Fotos sind eben so wie sie sind, mal so und mal so. Für ein renommiertes Hochglanzmagazin darf es dann aber schon ein bisserl anspruchsvoller sein und damit meine ich nicht unbedingt die Fotos. Es ist ein altbekanntes Leiden glamouröser Foodfotostrecken, dass das Rezept oft nicht hält, was das Foto verspricht. Mit der Aufgabe der Entwicklung derselbigen betraut, wünsche ich mir jedoch, dass ein Gericht reproduzierbar ist, auch für Normalsterbliche, und nicht nur am Foto gut ausschaut... und bitte... einfach soll es auch noch sein, wenn's geht. Ich habe jedenfalls lang siniert und ich glaub', mir ist da sogar etwas Brauchbares eingefallen. Voll Vorfreude auf den Erscheinungstermin am 14. Mai serviere ich Ihnen heute den ersten Gang, als kleinen Teaser sozusagen.

Die Grundidee ist simpel. Scheinbar mühelos aber dafür ordentlich reinfetzen ist die Devise. Denken Sie an ein romantisches Dinner zu zweit, nur Sie beide, also Sie und er oder Sie und sie, je nachdem, mit Aussicht auf ein gemeinsames Frühstück am nächsten Tag. Und das Letzte, also wirklich das Allerletzte, was Sie dabei brauchen können, ist ein Küchenmarathon mit abgefülltem Blähbauch und Geschirrberge beim morgendlichen Tête-a-Tête. Leichte Küche ist angesagt und die Vorbereitungen für das Sommerdinner for 2 beginnen Sie am besten schon am Tag zuvor. Die Zeit am nächsten Tag sparen Sie sich für Besseres auf...


Für zwei Personen
  • 1 Bund grüner Spargel 

Vinaigrette
  • 1 EL Reisessig (Reformhaus) 
  • 2 TL Ahornsirup oder Agavendicksaft 
  • 2 TL Sojasauce 
  • 2 TL Erdnussmus (Reformhaus) 
  • 2 EL natives, helles Sesamöl 
  • 1/2 TL dunkles Sesamöl (geröstet) 
Gomasio
  • 2 EL helle Sesamkörner 
  • 1 TL schwarze Sesamkörner 
  • ½ TL Salzflocken (Maldon) 

Kräutersalat
  • 2 Handvoll frische Kräuter (Koriander, Thaibasilikum, Minze, Shiso...) 
  • 2 kleine Kästchen asiatische Sprossen (Shiso, Senf, Rauke...)

Zum Kräutersalat möchte ich zunächst anmerken, dass es wichtig ist, möglichst viele unterschiedliche Kräuter zu verwenden, wobei der Vorzug den saftigen, grünen zu geben ist. Mediterrane Kräuter eignen sich weniger. Frisches Korianderkraut sollte unbedingt dabei sein, Basilikum auch. Entweder der klassische oder der thailändische. Minzeblätter geben einen Frischekick und mit etwas Glück bekommen Sie auch japanische Kräuter wie Shiso. Eine bunte Mischung ist hier gefragt und sie brauchen keine Rücksicht darauf zu nehmen, dass Basilikum, Koriander und Shiso nicht der gleichen Küche entstammen. Nur Blattsalate taugen nix für diese Vorspeise. Die sind alle zu wenig intensiv. Sie wollen ja mit mariniertem Spargel in einer geschmacksexplosiven Vinaigrette verführen, nicht mit einem schnöden Salat.

Vorbereitungen

1 Spargel blanchieren

Einen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und eine große Schüssel mit eiskaltem Wasser herrichten. Das untere Drittel der Spargelstangen abschneiden und falls notwendig am unteren Ende schälen. Spargel in das kochende Wasser legen und je nach Dicke der Stangen 1-2 Minuten blanchieren. Mit einem Siebschöpfer entnehmen und sofort in das Eiswasser legen. Anschließend abtropfen lassen und in einem Container im Kühlschrank aufbewahren.
Das Blanchieren des Spargels kitzelt ihm die grüne Farbe raus und er wird beim Braten schneller gar.

Vinaigrette 
Alle Zutaten in ein Schraubglas füllen, fest verschließen und gut durchschütteln.

Gomasio
Sesamkörner in einer heißen Pfanne ohne Zugabe von Öl rösten bis die Körner duften. Dabei immer wieder schwenken. Anschließend in einem Mörser, gemeinsam mit den Salzflocken grob zerstoßen, nicht zermantschkern.

Kräutersalat
Kräuter waschen und die Blätter von den Stängeln zupfen. Gut trockenschleudern. Sprossen mit einer Schere abschneiden und mit den Kräutern vermischen. Luftdicht verschlossen im Kühlschrank aufbewahren.
Für besonders frischen und knackigen Salat können Sie die Kräuter auch in eine Schüssel mit Eiswasser legen, so ungefähr zwanzig Minuten. Danach wie oben beschrieben verfahren.

Fertigstellung

Den Spargel, je nach Dicke der Stangen, 1-2 Minuten in etwas Olivenöl in einer Pfanne braten. Auf einem Teller anrichten. Die Vinaigrette gut aufschütteln und zwei Drittel davon über den Spargel gießen. Die restliche Vinaigrette mit den Kräutern vermischen und den Salat auf den Spargelstangen arrangieren. Mit Gomasio bestreuen und lauwarm servieren.

Sapperlot, das ging jetzt aber schnell, oder?

Die Blümchen am Tisch dürfen'S bei dem Tempo halt nicht vergessen... wegen der Romantik und so...



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii



Recipe in English

Roasted Asparagus with Asian Vinaigrette

This month I had a shooting for the German fashion and lifestyle magazine MADAME. The task was to create a light summer menu for two. Moreover it should be uncomplicated and easy to prepare. Well, this is the first course...

serves two persons 
  • 1 bunch green asparagus 


vinaigrette 
  • 1 tbsp rice vinegar 
  • 2 tsp maple syrup or agave nectar 
  • 2 tsp soy sauce 
  • 2 tsp peanut butter 
  • 2 tablespoons light sesame oil 
  • 1/2 teaspoon dark sesame oil (toasted) 


Gomasio 
  • 2 tbsp light sesame seeds 
  • 1 teaspoon black sesame seeds 
  • ½ tsp salt flakes (Maldon) 


herb salad 
  • 2 handfuls of fresh herbs (cilantro, Thai basil, mint, shiso ...) 
  • 2 small boxes Asian sprouts (Shiso, mustard, arugula ...)


All preparations can be done the day before. So you can serve it quickly.

Preparations 

1 Asparagus 

Bring water to the boil and prepare a large bowl of ice cold water. Cut the last third of the asparagus stems and if necessary peel them a little bit. Put the asparagus into the boiling water and blanch for 1or 2 minutes depending on the thickness of the stems. Remove and immediately put the asparagus into the ice water. Then drain and keep in a container in the refrigerator.

vinaigrette 
Put all the ingredients into a jar, close it and shake well. 

Gomasio 
Roast the sesame seeds in a dry pan and roughly crush them in a mortar. Don't make a paste!

herb salad 
Wash herbs and pluck the leaves from the stalks. Spin dry. Cut sprouts with a scissors and mix with the herbs. Keep in the fridge in an air-tight container until further use. 

Before Serving

Roast the asparagus in pan with some olive oil, maybe 1 or thwo minutes. Arrange on a plate. Shake the vinaigrette well and pour two-thirds over the asparagus. Mix the remaining vinaigrette with the herbs and arrange the salad on the asparagus spears. Sprinkle with Gomasio and serve lukewarm. 

Goodness, that was easy, right?

Huhn en papillote mit dreierlei Fenchel oder sogar vier und fünf...

$
0
0

Wo waren wir letztens stehen geblieben? Genau, bei meinem supereasy Sommermenü für das Modemagazin MADAME. Ich gebe zu, dass der Hauptgang keine große Überraschung ist, aber es fällt mir wirklich schwer bei den Wörtern schnell, unkompliziert und schmackhaft, nicht an ein Huhn en papillote zu denken. Und wenn es in kulinarischem Zusammenhang um die Wörter ehrlich, aromatisch und erlesen geht, dann fällt mir zuallererst der Johannes Pinterits mit seinen Gewürzölen ein. Es gibt nix, was einem schlichten Gericht mehr Eleganz verleihen kann, wie eines seiner Öle und bittschön, ich werde nicht bezahlt das zu schreiben. Möchte ich unbedingt gesagt haben! Der Herr Pinterits sitzt irgendwo im Burgenland und hat keine Ahnung. Er hat auch sicherlich Wichtigeres zu tun... sowas wie Kräuter sammeln, Öle pressen und was einer halt sonst noch zu tun hat, der die feinsten und hochwertigsten Gewürzöle herstellt, wo gibt. Unzählige Flaschen davon habe ich in meinem Vorratsschrank gebunkert und ich frag mich oft, wer die wohl achterlweise sauft bei uns.

Angefangen hat eigentlich alles mit dem pannonischen Safran. Dieser soll zwar schon in einem anderen Jahrhundert über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt gewesen, aber dann in Vergessenheit geraten sein. Der Herr Pinterits hat das alte Wissen um den Safran zunächst ausgegraben und dann die Knollen im Burgenland wieder eingegraben. Das östlichste Bundesland Österreichs steht nämlich unter dem Einfluss des pannonischen Klimas, welches ausgehend vom Wiener Becken über Ungarn weiter in den Osten Europas hinein reicht. Die Sommer sind warm und trocken, doch im Winter kann es empfindlich kalt werden. So ein Klima zieht eine besondere Vegetation mit sich und dem Pinterits seinem Safran gefällt's, wie es scheint. Auch seine Kräuter, wie der Neusiedler Majoran oder der Oregano entwickeln ein besonders intensives Aroma und ein weiteres Highlight sind die Fenchelpollen. Die gibt es wahlweise vom Wildfenchel oder vom pannonischen Fenchel. Ihr Geschmack ist leicht scharf und süß und sie passen hervorragend zu Hendl und Fisch.

Huhn en papillote serviere ich Ihnen also heute als zweiten Gang meines Menüs... ohne Pinterits mit dreierlei Fenchel... Gemüsefenchel, Fenchelkraut und Fenchelsamen... mit Pinterits sogar fünferlei, weil dann kommen das Öl und die Pollen dazu. Fenchel in fünf unterschiedlichen Entwicklungsstadien, geschmacklich eng verwandt und dann doch ganz anders, vereint in einem einzigen Gericht. Wer keinen Fenchel mag ist jetzt arm dran.




Zutaten
  • 2 ausgelöste Hühnerbrüste
  • 1 TL Fenchelsamen
  • 1 EL Olivenöl
  • 1 EL Sherry 
  • abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
  • grob gemahlener schwarzer Pfeffer

  • 1 großer Fenchel
  • 1 kleiner Bund Fenchelkraut
  • abgeriebene Schale einer halben Biozitrone
  • 2 EL Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • 300 g kleine Kartoffeln mit zarter Schale
  • 2 EL Sherry
  • 2 TL Olivenöl
  • Salzflocken

Zum Servieren
  • 2 Zitronenschnitze
  • 2 TL Fenchelöl (Pinterits) oder auch Korianderöl
  • Fenchelpollen (Pinterits)

Vorbereitungen (auch am Vortag möglich)

Huhn marinieren

Jede Hühnerbrust in zwei Stücke teilen. Die Fenchelsamen in einem Mörser grob zerstoßen oder hacken. Huhn mit Fenchel, Olivenöl, Sherry, Zitronenschale und Pfeffer in einen Plastikbeutel geben. Luft entweichen lassen und mit einem Knoten verschließen. Durch sanftes Massieren die Marinade auf dem Fleisch verteilen. Bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren und gelegentlich wenden.


Kartoffeln kochen

Schale der Kartoffeln mit einer Bürste reinigen. In einem Topf mit heißem Wasser, je nach Größe der Kartoffeln 20-25 Minuten kochen lassen. Mit einem spitzen Messer prüfen, ob sie gar sind. Anschließend abseihen, auskühlen lassen und ebenfalls bis zur weiteren Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.


Fertigstellung

Das Backrohr auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen.

Vom Fenchel das zarte Grün entfernen und beiseite legen. Knolle mit einer Mandoline sehr fein hobeln und sofort mit dem Zitronensaft vermengen (Es ist wichtig, dass der Fenchel wirklich sehr fein sgeschnitten ist, da er sonst nicht durch wird). Das Fenchelgrün und das Fenchelkraut grob hacken (zwei Stängel davon für das Fleisch aufbewahren) und gemeinsam mit dem Olivenöl unter den Fenchel mischen. Erst unmittelbar vor der Verwendung salzen.

Fenchelgemüse auf zwei Bögen Backpapier verteilen. Hühnerfleisch auf das Gemüse legen. Die Kartoffeln seitlich anrichten. Größere Kartoffeln halbieren. Mit Sherry und Olivenöl beträufeln und mit Salzflocken und restlichem Fenchelkraut bestreuen. Die 'En papillote'-Methode sorgt dafür, dass das Aroma der Gewürze gut erhalten bleibt und tief in das Fleisch eindringt.

Die Pakete gut verschließen und auf ein Backblech setzen. Im vorgeheizten Backrohr exakt 25 Minuten auf mittlerer Schiene garen. Je ein Paket auf einen Teller setzen (sie sollten dabei nicht aufreißen!) und mit einer Schere oben aufschneiden. Das Fleisch mit Fenchelöl und Fenchelpollen bestreuen und mit je einem Stück Zitrone servieren.

Als kleines Geheimnis verrate ich Ihnen noch, dass ich statt dem Fenchelöl hier sogar noch lieber das Korianderöl habe. Dann wäre das Hendl 'mit viererlei Fenchel und ein bisserl Koriander'. Das bleibt aber unter uns, weil im Rezept steht es eigentlich anders ;-)


Weitere Informationen und Links...
Qualität hat ihren Preis. Das sollte Ihnen bewusst sein. Die handverlesenen und absolut hochwertigen Produkte aus dem Hause Pinterits sind natürlich nicht billig, aber sicher jeden einzelnen Cent wert. Die Gewürzöle veredeln tröpfchenweise jeden Salat, jedes Gemüse und jedes noch so einfache Fleisch-oder Fischgericht. Selbst Süßspeisen heben geschmacklich ab... schon mal Erdbeereis mit Basilikumöl gegessen? Den Onlineshop des Herrn Pinterits finden Sie hier.

Ein sehr ähnliches Rezept für Huhn en Papilotte habe ich Ihnen vor einiger Zeit an dieser Stelle gezeigt. Andere Produkte wie das Pannonische Paprikapulver oder den Neusiedler Majoran habe ich Ihnen bereits in diesem Post vorgestellt.

Und weil der Sommer vor der Tür steht, möchte ich mich selbst daran erinnern, unbedingt ein Minzeöl für diesen Salat zu bestellen... und... und...

Das gesamte Sommermenü for2 finden Sie in der Zeitschrift MADAME, die Vorspeise außerdem noch hier.



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Recipe in English coming soon...

Kokosmilch-Tapioka-Dessert mit Sommerfrüchten und Thaibasilikumöl

$
0
0
Reden wir heute über das Dessert und Sie wissen ja... das Beste kommt immer erst zum Schluss. Mein Menü for2 schließt mit einem Rezept für 'Sommerfrüchte in Vanille-Kokosmilch mit Thaibasilikumöl'... aber eigentlich hätten hier noch Tapiokaperlen hinein gehört. Das verrate ich Ihnen jetzt nur ausnahmsweise, denn über Niederlagen rede ich nicht gern. Die damischen Kugerl waren nämlich bockig und haben sich beim Kochen im Wasser mehr oder weniger entmaterialisiert. Darum habe ich das Dessert zunächst ohne Tapiokaperlen serviert (und fotografiert wie Sie oben sehen können), was auch nicht schlecht war. Noch besser gelingt die Süßspeise aber mit Tapioka, was insofern komisch ist, da die Kugerl eigentlich nach überhaupt nix schmecken. Doch in diesem Fall ist es eben die Konsistenz, welche die Freude des Genusses ausmacht, es sei denn Sie sind das Fräulein Ziii...

"Na wäh, was'n des? Schaut aus wie Schneckeneier!" ruft das Kind mit schriller Stimme, nachdem es die Schüssel im Kühlschrank entdeckt hat. Ich, net blöd, weil Mutter seit sechzehn Jahren, bleib ganz cool und sag: "Bubble Tea!". "Lecker (!)", meint das Fräulein, holt sich einen Strohhalm und saugt das Dessert for2 auf einen Sitz weg. Hätte ich gesagt: "Kind, das sind Tapiokaperlen. Die werden aus der Stärke von Maniokwurzeln hergestellt und sind uuur gesund." Ja dann, liebe Leser... Sie können es sich schon denken... dann hätte ich mir die schlatzigen Kugerl am Hut picken können. So aber wurde der Schneckeneiercocktail in null komma nix in des Fräulein Ziiis Sommerhitliste 2014 aufgenommen. Nicht zuletzt deswegen, weil er sich kübelweise im Eiskasten bunkern lässt und dort als kühle Erfrischung jederzeit verfügbar ist.

Es empfielt sich also, gleich die zigfache Menge herzustellen, auch für den Fall, dass Sie anstatt eines romantischen Dinners für Zwei doch lieber eine Sommerparty planen. Oder es könnte sich ergeben, dass Sie zu einer solchen eingeladen werden und sich freundlicher Weise um einen Beitrag für das Buffet kümmern dürfen. Wie auch immer... der Schneckeneiercocktail wird mit Sicherheit der Star des Abends. Allerdings rate ich Ihnen, der Löffelmethode den Vorzug zu geben, vor allem dann, wenn Sie das Dessert mit Früchten servieren. Die Erdbeeren gehen so schwer durch den Strohhalm ;-)


Zutaten für 2 Personen

  • 400 g Früchte der Saison (Erdbeeren, Melonen, Himbeeren...)
  • 1 kleine Dose Kokosmilch (200 ml)
  • 1/2 Vanilleschote (Tahiti-Vanille wäre fein)
  • 1-2 EL Zucker nach Geschmack
  • 1 Handvoll kleine (!) Tapiokaperlen (Reformhaus oder Asiashop)
  • ½ Bund Thaibasilikum
  • 2 EL helles Sesamöl (nicht geröstet!)


Vorbereitungen...

Kokosmilch

Vanilleschote der Längen nach aufschlitzen und das Mark auskratzen. Kokosmilch gemeinsam mit Zucker, Vanillemark und der Schote einmal kurz aufkochen. Erkalten lassen und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren. 

Tapiokaperlen

Einen großen Topf mit ausreichend Wasser zum Kochen bringen. Die Perlen hineingeben und zwar erst, wenn das Wasser sprudelnd kocht (!!!) Umrühren, weiter köcheln lassen und keine Panik aufkommen lassen. Die Perlen werden beim Kochen nämlich durchsichtig. Wenn Sie also in den Topf schauen und alle Perlen futsch sind, ist es Zeit abzuseihen. Wie durch ein Wunder kommen die Kugerl im Sieb wieder zum Vorschein. Wichtig ist, sie sofort und gründlich kalt abzuspülen, bis sie wirklich vollständig erkaltet sind. Dann kleben sie nicht mehr aneinander und Sie können sie im Kühlschrank aufbewahren. Am besten vorher noch ein paar Löffel von der Kokosmilch dazugeben.

Thaibasilikumöl

Blätter von den Stängel zupfen und in einem Mörser zu einer Paster zerreiben. Dabei einige Spitzen für die Dekoration aufheben. Mit Öl aufgießen, verrühren und bei Zimmertemperatur am besten über Nacht ziehen lassen. Die ölige Paste durch ein sehr feines Teesieb drücken und das austretende Öl auffangen.


Fertigstellung...

Mischen Sie die Früchte mit der Kokosmilch und den Tapiokaperlen immer erst kurz vor dem Servieren.

Die Vanilleschote aus der Kokosmilch nehmen und die Tapiokaperlen einrühren. Die Milch wahlweise leicht erwärmen oder kühlschrankkalt verwenden, je nach Lust und Laune

Die Früchte putzen, in mundgerechte Stücke schneiden und in einer Schüssel hübsch arrangieren.

Mit der Tapioka-Kokosmilch aufgießen und das Basilikumöl darüber träufeln. Die Basilikumspitzen für die Dekoration verwenden und sofort servieren.


Weiterführende Links...

Die Vorspeise des Sommermenüs for2 finden Sie hier und das Hauptgericht an dieser Stelle. Das gesamte Menü finden Sie außerdem in der Juniausgabe der Zeitschrift MADAME.









Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Altbewährte Krautfleckerl auf neumodische Art

$
0
0

Please scroll down for the recipe in English...

Das Kraut und ich sind gute Freunde und das frühe mag ich besonders gern. Es schmeckt anders... irgendwie frischer, grüner, gemüsiger. Schade, wenn es, wie in Österreich oft üblich, stundenlang gekocht wird. Das Frühkraut bedarf eines etwas zärtlicheren Umgangs, finde ich, was aber nicht heißt, dass ein typisch österreichisches Gericht damit nicht zubereitet werden kann. 'Krautfleckerl auf neumodische Art' nenne ich mein Rezept, denn die altbewährten gehen ein bisserl anders. Die Zutaten sind aber ähnlich und die wären...

  • 4 Handvoll Fleckerl - eine typisch österreichische Nudelart in quadratischer Form; ersatzweise eignen sich Farfalle dafür ganz gut
  • 1 Happel Frühkraut, spitz oder rund (in D eine frühe Sorte Spitzkohl oder zarter Weißkohl)
  • 1 kleiner Bund Frühlingszwieberl
  • 1 EL Zucker
  • 1 guter EL Butterschmalz - Veganer nehmen natürlich 2 EL pflanzliches Öl
  • 1 EL milder Essig - zum Beispiel Apfelessig
  • 1 TL gehackter Kümmelsamen
  • frischer Majoranblättchen
  • eventuell Majoranöl (Pinterits)
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Zubereitung...

1 Die Frühlingszwieberl putzen und in grobe Stücke schneiden (ca. 2 cm)

2 Das Kraut halbieren, den Strunk herausschneiden und dann nochmal vierteln. Die Krautviertel quer in nicht zu feine Streifen schneiden.

3 Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und die Fleckerl darin bissfest kochen. Timen Sie so, dass die Nudeln möglichst zeitgleich mit dem Gemüse fertig werden.

4 Die Hälfte vom Schmalz in einer großen Pfanne erhitzen und die Frühlingszwieberl darin leicht bräunen. Aus der Pfanne nehmen und beiseite stellen.

5 Das restliche Schmalz zerlassen und den Zucker gleichmässig einstreuen. Den Zucker bei mäßiger Hitze leicht karamellisieren. Er sollte sich vollständig aufgelöst haben und eine schöne goldbraune Farbe aufweisen.

6 Das Kraut dazugeben (vorsicht, der karamellisierte Zucker ist sehr heiß) und unter Rühren zwei bis drei Minuten braten. Mit dem grob gehackten Kümmel würzen, mit Essig ablöschen, salzen und pfeffern.

7 Die gut abgeseihten Fleckerl unterheben. Falls notwendig noch mehr Schmalz und/oder Kochwasser hinzufügen.

8 In eine vorgewärmte Schüssel geben, mit frischem Majoran bestreuen (auf meinem Foto auch noch Salbeiblüten) und dampfend heiß servieren. Am Tisch noch mit ein paar Tropfen Majoranöl verfeinern.




Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Recipe in English...

Oldfashioned Viennese 'Krautfleckerl' in a new way

Krautfleckerl is a typical Austrian pasta dish with cabbage. 'Kraut' is the German Word for white cabbage and 'Fleckerl' is the name of a special kind of noodles, handmade and roughly square-cut. The vegetable is roasted with a little bit of caramelized sugar and flavoured with vinegar, caraway seeds and majoram. Usually the cabbage is very soft, a little bit over-cooked and gets a nice brown colour from the caramel. But this recipe is a variation of the original. I wanted to give the dish a little fresh taste and used an early sort of sweatheart cabbage, spring onions and fresh majoram.

  • 4 handfuls Fleckerl - a typical Austrian pasta - you can use Farfalle instead
  • 1 spring cabbage 
  • 1 small bunch of spring onions
  • 1 tablespoon sugar 
  • 1 tablespoon ghee or vegetable oil 
  • 1 tablespoon mild vinegar - for example apple cider vinegar 
  • 1 teaspoon minced caraway seeds 
  • fresh marjoram leaves 
  • marjoram oil (Pinterits) 
  • Salt, freshly ground black pepper


1 Wash the spring onions and cut into rough pieces ( about 2 cm)

2 Halve the cabbage, remove the stalk and cut into quarters. Cut quarters crosswise into strips.

3 Bring a large pot of salted water to a boil and cook the Fleckerl al dente. They should be ready when the cabbage is.

4 Heat half of the ghee in a large pan and roast the spring-onions. Remove from the pan and set aside.

5 Melt the remaining ghee and sprinkle in the sugar. Let the sugar caramelize a little bit. It should be completely dissolved with a nice golden brown color.

6 Add the cabbage (!the caramelized sugar is very hot!) and pan-roast, stirring consequently, for two or three minutes. Add the roughly chopped caraway seeds, deglaze with vinegar. Salt and pepper to your taste.

7 Fold in the well strained Fleckerl. Add some more ghee and cooking water if necessary.

8 Place the Fleckerl in a preheated bowl, sprinkle with fresh marjoram and serve hot (on my photo even with some sage flowers). Refine with a few drops of marjoram oil.

Eier en Cocotte für die Frühstückerinnen

$
0
0
Please scroll down for the recipe in English...

Ich komme nie zu früh und ich steh auch nie früh auf, weil in der Früh aufstehen mag ich nicht. Frühaufsteher sind mir suspekt. Die sind in der Früh immer so gut aufgelegt, dass es überhaupt nicht auszuhalten ist. Dafür können aber das Frühstück und ich gut miteinander. Es erheitert mein finsteres Gemüt zu morgendlicher Stund'. Was ich auch noch gut leiden kann, ist den Herrn Ziii, und das, obwohl er ein Frühaufsteher ist. Am Wochenende ist er mit dem Frühstück oft so früh dran, dass ich direkt noch grantiger werde, als ich in der Früh eh schon bin. Aber wenn er dann am Sonntag mit seinen Gläsern voll Wonne in aller Herrgottsfrüh an meinem Bett steht und mich anstrahlt wie die Morgensonne, stimmt mich das doch wieder sehr versöhnlich.

'Die Frühstückerinnen' haben scheint's auch ein großes Bedürfnis nach solch morgendlichen Tröstlichkeiten. Darum ziehen sie gern im Frühtau um die Wiener Häuser, ständig auf der Suche nach jemandem, der ihnen ein feines Frühstück kocht. Über ihre Erfahrungen führen sie seit Jahren akribisch Buch Blog. Wer also keinen Herrn Ziii zur Hand hat und wissen möchte, wo in Wien, wann und was gefrühstückt werden kann, der schlage bitte auf ihrem Blog nach.

Damit sich die umtriebigen Damen zur Abwechslung auch selbst mal das Frühstück machen können ;) schreibe ich den beiden auf Wunsch das Rezept für die Eier en Cocotte des Herrn Ziii auf, saisonbedingt mit Spargel. Wobei Sie das Gericht natürlich jederzeit auch ohne zubereiten können und überhaupt mit den Zutaten ein bisserl spielen dürfen. Ich könnte mir Erbsen auch gut vorstellen, oder vielleicht Mangold mitsamt Stiel und Blatt. Die Menge ist für vier Gläser berechnet, zwei davon ganz und gar vegetarisch, zwei davon mit Schinken.

  • 4 Spinatzwutschkerl über Nacht aufgetaut (kleine Würfel Blattspinat, die portionsweise eingefroren wurden)
  • 2 Scheiben saftiger Schinken - z.B. ein Beinschinken oder ähnliches
  • 4 Stangen grüner Spargel - geht aber auch ohne
  • 4 sehr große Bioeier von glücklichen Hühnern 
  • 8 EL Schlagobers 
  • 4 TL Olivenöl 
  • frisch geriebener Parmesan 
  • Muskatnuss 
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 
  • Butter oder Öl zum Fetten der Gläser

Zubereitung...

1 Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

2 Spargelstangen blanchieren. Dafür einen Topf Wasser zum Kochen bringen. Die holzigen Enden der Spargelstangen entfernen und das untere Drittel schälen. Sparglstangen ins kochende Wasser legen und je nach Dicke der Stangen eine halbe bis eine Minuten blanchieren. Anschließend in eiskaltes Wasser legen.

3 Hitzebeständige Gläser, Teetassen oder kleine Auflaufformen buttern. Schinken hineinlegen, sodass am Boden noch etwas Platz bleibt. Spinatzwutschkerl gut ausdrücken und am Boden der Gläser verteilen. Ein bisserl Muskatnuss darüber reiben und salzen. Die untere Hälfte der Spargelstangen in 1 cm lange Stücke schneiden und in die Gläser geben. Die Spitzen leicht aufrecht hinein stellen. Vorsichtig je ein Ei in ein Glas gleiten lassen. Der Eidotter muss ganz bleiben! Pro Glas ungefähr 2 EL flüssiges Obers dazu geben. Die Spargelstangen mit Olivenöl bepinseln, damit sie nicht austrocknen. Mit Parmesan bestreuen und etwas Olivenöl darüber träufeln.

4 Gläser in eine Auflaufform stellen und diese mit kochend heißem Wasser befüllen, sodass die Gläser zur Hälfte im Wasser stehen und sich gegenseitig nicht berühren. Die Form in den Ofen schieben und ungefähr 8-10 Minuten backen, aber auf keinen Fall zu lange. Das hängt ein bisserl von Ihrem Backofen ab, von den verwendeten Gläsern und natürlich der Größe der Eier. Die Dotter soll auf jeden Fall wachsweich bleiben. Vor dem Servieren noch mit frisch gemahlenem Pfeffer bestreuen.




Zum Tunken eignen sich getoastetes Brot und natürlich die Spargelstangen, what else!?



Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii


Recipe in English...

Eggs en Cocotte with Asparagus

If you ever come to Vienna, I advice you to have a look at the blog of my colleagues Barbara and Dani. The girls are called 'Die Frühstückerinnen' ('Frühstück' is the German word for breakfast) and not surprisingly, they specialize in breakfast. On their blog you will find a lot of recommendations on having breakfast in Vienna. Now they are collecting recipes, too. Here is mine... eggs on cocotte with asparagus.


  • 1 handful frozen spinach, thawd overnight - maybe fresh one, if available and then blanched
  • 2 slices of juicy ham 
  • 4 spears of green asparagus
  • 4 large organic eggs from really happy chickens 
  • 8 tablespoons whipped cream 
  • 4 tsp olive oil 
  • freshly grated Parmesan cheese 
  • nutmeg 
  • salt, freshly ground black pepper 
  • butter or oil for greasing the glasses


1 Preheat oven to 180° C(356°F).

2 Blanch the asparagus spears. For this, bring a pot of water to a boil. Remove the woody ends of the asparagus spears and peel the bottom of the stems. Put the asparagus into the boiling water and blanch depending on the thickness for one half to one minute. Then put into ice-cold water immediately.

3 Grease some heat-resistant glasses, tea cups or small ramekins with butter or oil. Layer the bottom with ham, but leave some space for the spinach. Spread the spinach on the bottom of the glasses. Grate a little bit of nutmeg over it and salt. Cut the bottom half of the asparagus spears into 1 cm long pieces and put into the glasses, too, and put the tips upright. Carefully slide the eggs into the glasses, one egg each. The yolks must remain whole! Add about 2 tablespoons cream to each glass. Brush the stems with some olive oil, so that they wont dry out. Sprinkle with grated parmesan cheese and drizzle with some olive oil.

4 Set the glasses in a baking dish and fill it with hot water. Pour enough water into the dish to come halfway up the sides of the ramekins and make sure that they don't touch each other. Bake in the oven for about 8-10 minutes, but definitely not too long. It depends a little bit of your oven, on the glasses you use and of course on the size of the eggs. The egg yolk must remain soft and waxy. That's the trick. Before serving, sprinkle with fresh ground pepper and drizzle with some more olive oil. Serve with stripes of toasted rye bread for dipping the yolks.

Krachnudla oder es muss nicht immer Pasta sein...

$
0
0
Recipe in English coming soon...

Die Oma ist eine Donauschwäbin und als solche isst sie gern 'Nudla'. Mit der italienischen Pasta haben diese nur periphär zu tun. Vergleichen kann man sie also nicht... die Pasta und die Nudla. Sie unterscheiden sich sowohl in Qualität, als auch in der Zubereitungsart. Die Donauschwäbischen sind halt anders.
"Bona un' Nudla" kamen bei der Oma oft auf den Tisch, als ich noch klein war....eine Schüssel voll eingebrannten Bohnen (Ingebrennde Bona) und ein Teller voll Nudeln. Krachnudeln habe wir Kinder sie genannt, wegen der knusprigen Brotbrösel, die oben drüber gestreut wurden. Das war aber auch schon das einzige, was mich als Kind daran begeistern konnte und so habe ich mich beim Essen meistens darauf beschränkt, die Kracher aus den Nudeln zu klauben.

Auch den Italienern sind die knusprigen Brotbrösel nicht gänzlich unbekannt. Pangritata heißen sie dort und waren ursprünglich ein 'Arme-Leute'-Ersatz für Parmesan (Nachtrag... Verzeihung, ich korrigiere, es handelt sich wohl eher um einen Parmesanersatz für arme Leute :-). Nicht so die donauschwäbischen Krachnudla, denn die sind, wie gesagt, anders. Es haftet ihnen sogar etwas sehr Eigentümliches an, auf das ein Italiener nicht im Traum kommen tät'. Krachnudla sind geschmacklich nämlich so neutral, dass die Donauschwaben sie sowohl pikant mit Bohnen, als auch süß mit Marmelade essen, so wie der Opa das am liebsten tut.

"Transtschendernudeln", sagt der Papa und haut sich mächtig ab über seinen Witz. "Transwas?" fragt der Opa und das nicht nur, weil er schlecht hört. "Conchita!" schreit ihm der Papa ins Ohr und der Opa zeigt ihm drauf den Vogel. "Des is' doch die Damische aus dem Fernsehen." sagt er dann und schüttelt den Kopf, weil ihm net eingeht, was das jetzt mit seinen Nudeln zu tun hat. "Na, was willst machen", redet der Papa weiter, "wenn einer auf die Welt kommt und net weiß, ob er ein Manderl oder ein Weiberl is'?""Soll er doch in die Hosen schauen.", meint der Opa und schreit der Oma nach wegen der Marmelad, weil ihre depperten Bohnen kann sie sich nämlich am Hut picken. Er isst die Nudeln lieber süß mit Ribiselmarmelad, auch wenn es anderen davor graust. "Genau", schimpft die Oma, "ein jeder wie er will!""Ja, is' mir doch eh Wurscht", sagt der Opa und haut sich mächtig ab über seinen Witz, "Und jetzt gib her die blede Marmelad!"


Die Nudeln macht die Oma, wie auch in Österreich üblich, aus glattem Mehl und mit Ei und Wasser. Es geht aber auch ganz ohne Ei. Die sind nämlich eine eher teure Zutat im Teig und damit wurde von jeher sehr sparsam umgegangen. Je mehr Eier jedoch, umso besser der Biss der Nudeln, je mehr Wasser, umso weicher und saugfähiger werden die Nudeln. Die Wassermenge wird nach Bedarf bestimmt, denn das hängt von der Aufnahmefähigkeit des Mehls ab. Auf jeden Fall aber ein glattes (sehr feines Mehl) verwenden. Öl gibt die Oma in den Teig keines rein. Sie meint, dass das unnötig ist.

Für den Nudelteig...
  • 1/2 kg glattes Mehl 
  • 1/4 TL Salz
  • 2 Eier
  • kaltes Wasser nach Bedarf



Zubereitung...

1 Das Mehl mit dem Salz mischen und auf ein Nudelbrett geben. In der Mitte eine Vertiefung drücken.

2 Die Eier mit einigen Esslöffeln Wasser in einem Glas verkleppern und in die Mulde gießen. Die Flüssigkeit und das Mehl mit einer Gabel von innen her vermischen. Dabei soviel Wasser zugießen, dass ein knetfähiger, möglichst trockener Teig entsteht.

3 Mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten, der nicht mehr auf dem Brett klebt. Anschließend teilen und die Hälften zu Kugeln formen. Mit einem Geschirrtuch abdecken, damit sie nicht austrocknen und bis zu einer halben Stunde rasten lasten.

4 Anschließend mit einem Nudelwalker möglichst dünn auswalken. Dabei immer wieder leicht bemehlen, sodass der Teig nicht am Brett kleben bleibt.

5 Die ausgewalkten Teigplatten auf ein trockenes Tuch legen und leicht antrocknen lassen. Dann lassen sie sich besser schneiden und picken nicht zusammen.

6 Die Platten in breite Streifen schneiden und aufeinander legen. Dazwischen bemehlen und dann nudelig schneiden. Mit den Händen auseinander klauben und bis zur Verwendung am Brett liegen lassen.

7 Alternativ können Sie die Nudeln auch trocknen. Dafür auf einem Tuch ausbreiten und liegen lassen, bis sie vollständig durchgetrocknet sind.

8 Die Kochzeit der Nudeln ist kurz, wenn sie frisch verwendet werden. Einmal aufkochen 1-2 Minuten reichen meistens je nach Stärke der Nudeln, doch probieren ist besser wie studieren!



Für die Herstellung der Kracher hat die Oma früher Schweineschmalz verwendet. Das wurde bei den Donauschwaben als typisches Kochfett verwendet. Heute bevorzugt sie Butter oder Butterschmalz. Ich persönlich nehme für die Kracher am liebsten selbst gemachte Nussbutter, frankophilen Köchen auch als'Beurre noisette" bekannt. Dann füge ich noch gehackte Haselnüsse zu. Das ist ein sehr schlichtes Nudelgericht, gibt aber geschmacklich mehr her, als man glaubt.

Für die Nussbutter 'Beurre noisette'...
  • 1/8 Butter
1 Die Butter in ein kleines Pfännchen geben und bei geringer Hitze auf den Herd stellen. Nach einer viertel bis halben Stunde setzt sich das Eiweiß ab. Dieses wird mit einem Löffel abgeschöpft. Zurück bleibt das klare Butterschmalz.

2 Wenn dieses nun ein bisserl stärker erhitzt wird, bräunt es und der karamellisierende Milchzucker gibt der Butter einen feines, nussiges Aroma. Aber nicht zu dunkel werden lassen! Die Nussbutter dann noch durch ein feines Sieb abseihen.

Sie können auch gleich mehr auf Vorrat herstellen. Die geklärte Butter hält sich im Kühlschrank wochenlang.

... und eine Variante...

Letzte Woche ist mir am Blog Küchentanz, eine Korianderbutter untergekommen, die Eline für ihren Fisch verwendet hat. Sehr genial habe ich das gefunden und analog dazu meine Nussbutter mit Koriander aromatisiert, was zu den Brotbröseln (aus hellem Sauerteigbrot) schon eine exzellente Ergänzung war. Butter ist eben ein hervorragender Geschmacksträger. Der Butter zum Schluss einen Teelöffel zerstoßene Korianderkörner hinzufügen und, wenn Sie es zur Hand haben, einige Tropfen Korianderöl in die fertige Butter rühren. Elines Rezept finden Sie hier.


Für die Kracher...

  • 2 Scheiben Brot vom Vortag - meine Oma hat dafür immer 'Halbweißes' verwendet, das mit Sauerteig hergestellt wurde. Das ist ein bisserl rustikaler im Geschmack. Heute nimmt sie schlichtes Weißbrot oder Semmeln
  • 2-3 EL Nussbutter
  • Haselnüsse, geschält und grob gehackt

1 Das Brot in einem elektrischen Zerkleinerer zu groben Bröseln reiben. Oder mit der Hand zupfen geht auch.

2 Mit der Butter in eine Pfanne geben, die Haselnüsse dazu geben und unter ständigem Rühren goldgelb und knusprig backen. Anschließend auf einem Stück Küchenpapier auslegen, damit die Brösel knusprig bleiben.

Fertigstellung...

1 Die Nudeln in Salzwasser weich kochen. Anschließend abseihen und in eine Schüssel geben.

2 Sofort mit heißer Nussbutter übergießen und mit den Bröseln bestreuen. Nur bestreuen! Nicht mischen, da die Kracher sonst in null komma nix letschert sind.


Ja, und so schauen sie aus, die transtschenderischen Krachnudla. Sehr unspektakulär, ich geb es zu. Aber wenn sie gute Ausgangszutaten verwenden und sich die Mühe einer Beurre noisette machen, womöglich noch mit Koriander drin, wird Sie das Gericht kulinarisch vielleicht doch überraschen. Es stellt sich nur noch die brisante Frage... süß oder pikant?

Als Zuspeise eignen sich, wie bei der Oma, Ribiselmarmelade oder ingebrennde Bona (ein andermal). Und, was ich persönlich am liebsten habe... Salat! Am besten Bohnensalat oder knackig frischen Blattsalat. Außerdem verrate ich Ihnen ganz zum Schluss noch, dass eine gutes Petersilienöl, welches mit reichlich jungem Knoblauch zubereitet wurde, ebenfalls eine wunderbare Ergänzung ist, was jetzt fast schon ein bisserl italienisch anmutet. Aber ein jeder wie er will!

Noch mehr von der Oma gab es übrigens schon einmal in diesem Post.




Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii

Griechisches Joghurt mit Pfirsichröster und einen schönen Sommer...

$
0
0

Das Fräulein macht L17, was bedeutet, dass ich jetzt einen Chauffeur habe. Allerdings schreibe ich hier ganz sicher nicht Schofför mit 'ö' und schon überhaupt nicht Schoffös, auch wenn der Deutschlehrer vom Fräulein meint, dass das neuerdings so gehört. Aber ob jetzt Chaffeur mit 'ö' oder nicht... dem Fahrschullehrer ist das sowieso egal. Hauptsache es werden dreitausend Kilometer, was ganz sicher kein Problem ist, denn wir haben eh schon einhundertvierundfünfzig. Der Herr Ziii sieht das allerdings anders und meint, wenn das so weiter geht wird es ein L30 oder mehr. Ich soll mir gefälligst was einfallen lassen, weil er keine Lust mehr hat das Fräulein um ein Uhr nachts im Pyjama durch Wien zu kutschieren. Bitteschön, auch kein Problem, denn mir fällt so allerhand ein, wo ich diesen Sommer ganz dringend hin muss.

Lanzarote zum Beispiel wäre schön. Vulkane schauen. Und das wären auf einen Sitz gleich viertausendzweihundertneununddreißig Kilometer. Nur die Straßenverbindung ist halt extrem ungünstig. Das sommerfrische Salzkammergut wäre da schon besser angebunden, doch immer Autobahn gibt auch nicht viel her. Na gut, dann eben zum Naschmarkt und gleich ein bisserl einkaufen. Blöd jetzt, dass der Urbanek auf Urlaub ist. Sperrt einfach zu, die Hütte. Aber das Weitergehen fällt zum Glück nicht schwer, denn die Pracht um uns herum ist eine wahre Freude. Die Marktstände sind geflutet von der Fülle des Sommers. Überall Erdbeeren und Kirschen, dort die ersten Ribisel und Marillen, da auch schon Melonen und Pfirsiche, halbkiloschwere Ochsenherzen und, jössas, die Sommerkürbisse sind da!

"Zweimal Sommer im Glas, bitte!", sag' ich zum Kellner im Do-An und der bringt uns prompt auch gleich den hausgemachten Multimixsaft mit Strohhalm, Eis und Vitaminen. Das frische Obst zum Zuzeln schmeckt voll nach 'Summer in the City' und da kommt mir plötzlich eine geniale Idee, vielleicht sogar zwei.... zum einen könnte ich so eine Art sommerleichten Pfirsichröster machen, der nach Sonne, Strand und Meer verlangt und zum anderen wäre doch ein bisserl Urlaub vom Bloggen ganz nett. Ob das nur eine gute Idee ist, oder doch zwei, müssen Sie jetzt für sich entscheiden. Ich persönlich bin jedenfalls von beiden sehr angetan, denn was eine Institution wie der Urbanek kann, das kann ich auch... einfach zusperren, die Hütte!

Ich bin dann also mal dahin bis Herbst, liebe Leser. Möge es Ihnen nicht schlecht ergehen. Mit Eindrücken vom reich gedeckten Wiener Naschmarkt lasse ich Sie zurück und wünsche Ihnen eine schöne Zeit... bis September, dann hören Sie wieder von mir.










Der sommerleichte Pfirsichröster, der nach Sonne, Strand und Meer verlangt, geht übrigens so...

  • knapp 1 kg saftige, reife Pfirsiche und zwar solche, die Sie so nur im Sommer bekommen
  • 1-2 EL Honig oder Ahornsirup
  • ein paar Zweige frischer Thymian, wobei Rosmarin auch in Ordnung wäre, aber nix Getrocknetes
  • 2 EL Pinienkerne
  • 1 EL Olivenöl

  • zum Servieren gutes und möglichst stichfestes Joghurt. Ich bevorzuge fettes, griechisches. Der Herr Ziii mag lieber Sojajoghurt.
  • extra Honig oder Ahornsirup

1 Den Backofen auf 180°C Ober- und Unterhitze vorheizen.

2 In der Zwischenzeit die Pfirsiche halbieren und den Kern entfernen.

3 Mit der Schnittfläche nach oben in eine Auflaufform setzen, möglichst eng, aber nicht übereinander.

4 Die Hälfte der Thymianzweige abrebeln und die Blättchen über die Pfirsiche streuen. Die restlichen Zweige dazwischen stecken.

5 Pinienkerne darüber streuen und alles mit Olivenöl und Ahornsirup beträufeln.

6 Im Ofen ungefähr 30 Minuten backen, bis die Pfirsiche weich sind, aber gerade noch die Form bewahren. Anschließend auskühlen lassen. Am besten schmecken sie lauwarm.

7 Zum Servieren das Joghurt in Gläser geben. Vn den Pfirsichen die Haut entfernen (lässt sich ganz leicht mit den Fingern abziehen). Die Pfirsiche auf das Joghurt setzen, entstandenen Saft darüberlöffeln und mit einer Extraportion Honig oder Ahornsirup servieren.


Lieben Gruß aus Wien von Frau Ziii,
Viewing all 158 articles
Browse latest View live